Erschienen in:
18.10.2023 | Thorakotomie | Operative Techniken
Von Falltür bis 3 mm – Zugangswege in der Thoraxchirurgie
verfasst von:
Dr. Isabella B Metelmann, Matthias Steinert, Sebastian Krämer
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Seit der Entwicklung der modernen Thoraxchirurgie haben sich zahlreiche unterschiedliche operative Zugangswege in der Thoraxchirurgie herausgebildet, die abhängig von der Indikation und Dringlichkeit der Operation komplementär Einsatz finden. Dieser Artikel soll eine Übersicht über aktuelle Zugangswege sowie deren Indikation und Durchführung geben.
Die Thorakotomie ist der Standardzugang für die offene Chirurgie. Trotz der erfolgreichen Etablierung minimalinvasiver und robotischer Techniken am Thorax behält die Thorakotomie ihre unbedingte Berechtigung als wesentlicher Zugangsweg insbesondere in Notfallsituationen, da sie je nach der individuellen Expertise des Operierenden einen sicheren Zugang bietet, der im Falle eines akut notwendigen Umstiegs von minimalinvasiven auf offene Verfahren auch die bestmögliche Blutungskontrolle bei Major-Blutungen gewährleistet. Aufgrund des geringeren Zugangstraumas und der damit verbundenen geringeren peri- und postoperativen Morbidität sowie einer nachweislich rascheren Rekonvaleszenz zählt die videoassistierte Thorakoskopie heute zu dem Standardzugang erster Wahl insbesondere in der onkologischen Thoraxchirurgie. Die robotisch assistierte Thorakoskopie ist insbesondere bei mediastinalen Eingriffen überlegen und gewinnt zunehmend Bedeutung bei thorakalen Operationen. Zur Resektion lokal infiltrierender Tumoren des vorderen Mediastinums oder der oberen Thoraxapertur haben sich teils variantenreiche Zugangswege entwickelt. Aufgrund der unterschiedlichen Vor- und Nachteile der klassischen mediastinalen Zugangswege werden diese heutzutage vielfach kombiniert angewendet und durch den Einsatz von minimalinvasiven Techniken ergänzt.