Erschienen in:
07.12.2021 | Tibiakopffraktur | Operative Techniken: Standards
Epikondylenosteotomie als Zugangserweiterung bei Tibiakopffrakturen
verfasst von:
Dr. med. Markus T. Berninger, Tobias Dust, Karl-Heinz Frosch, Matthias Krause
Erschienen in:
Knie Journal
|
Ausgabe 1/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Bei uni- und bikondylären Tibiakopffrakturen mit multifragmentärer Gelenkflächendestruktion sowie zentralen und/oder dorsalen Frakturanteilen kann eine vollständige Darstellung der tibialen Gelenkfläche für eine anatomische Rekonstruktion, insbesondere nach stattgehabter Reposition, von entscheidender Bedeutung sein. Ligamentäre stabilisierende Strukturen, wie der Innen- und Außenbandkomplex, schränken jedoch die vollständige Aufsicht auf die zentralen Segmente des Tibiaplateaus ein, sodass eine schrittweise Erweiterung der Zugangswege erforderlich sein kann, um eine direkte Visualisierung aller betroffenen Segmente zu ermöglichen. Häufig ist erst nach Zugangserweiterung mittels Epikondylenosteotomie eine optimale Gelenkflächendarstellung möglich. Über einen (antero)medialen oder antero-/posterolateralen Zugang erfolgt die Präparation auf die medialen/lateralen ligamentären Begleitstrukturen. Am medialen/lateralen Femurepikondylus erfolgt die Osteotomie des femoralen Innenband- bzw.- Außenbandansatzes (inkl. der Popliteussehne) mit Ablösen eines mindestens 2 × 2 × 1 cm großen Knochenblocks. Dadurch kann die Gelenkfläche signifikant besser eingesehen und die anatomische Reposition und osteosynthetische Stabilisierung visuell kontrolliert werden. Die anschließende Schraubenosteosynthese des „Osteotomiewürfels“ ermöglicht eine Ausheilung ohne postoperative Begleitinstabilitäten.