Erschienen in:
07.12.2017 | Trockenes Auge | Übersichten
Chemokine in der Augenheilkunde
verfasst von:
Dr. T. Bleul, G. Schlunck, T. Reinhard, T. Lapp
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 7/2018
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Zusammenfassung
Chemokine sind chemotaktisch wirksame Zytokine, die einerseits die Verteilung von Immunzellen im Körper koordinieren und andererseits die Migration von Leukozyten bei malignen und inflammatorischen Prozessen regulieren. Bei den Chemokinen handelt es sich um eine heterogene Gruppe kurzkettiger Proteine, die anhand ihrer Struktur in verschiedene Untergruppen eingeteilt werden. Neben den Chemokinen (Liganden) existieren verschiedene Chemokinrezeptoren. Komplexität erhält das Chemokinsystem aufgrund einer hohen Redundanz bei den Liganden-Rezeptoren-Interaktionen: Ein Ligand kann an verschiedene Rezeptoren binden – ein Rezeptor kann mit verschiedenen Liganden interagieren. Bezüglich der Rezeptoren weisen unterschiedliche Immunzellen ein charakteristisches Rezeptorexpressionsmuster auf, das u. a. für eine immunologische Charakterisierung von Leukozyten genutzt werden kann. Wichtige Arbeiten in den Grundlagenwissenschaften führen zu einem besseren Verständnis für das Chemokinsystem. Vermehrt wird auch eine essenzielle Bedeutung des Chemokinsystems bei verschiedenen Erkrankungen des vorderen und hinteren Augenabschnitts ersichtlich. Die nachfolgende Übersicht beleuchtet einzelne klinische Aspekte und grundlegende wissenschaftliche Arbeiten im Kontext der „Chemokine in der Augenheilkunde“.