Erschienen in:
01.05.2003 | Übersichten
Vaskulitiden: Klassifikation, Klinik, Pathologie
Eine Übersicht
verfasst von:
Prof. Dr. Peter Meister
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 3/2003
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Zusammenfassung
Durch die Consensus Conference Chapel Hill (1994) wurde die Basis für eine einheitliche Klassifikation der Vaskulitiden geschaffen und somit nach einer historischen Vielfalt die Möglichkeit zum Vergleich verschiedener Erfahrungsberichte gegeben. Die Kriterien sind dabei in 1. Linie pathologisch-anatomisch; sie beruhen auf dem Kaliber der betroffenen Gefäße. Daneben werden auch die Qualität der entzündlichen Reaktion sowie klinische und immunologische Gesichtspunkte berücksichtigt. Zudem wird ein einheitliches pathogenetisches Konzept für alle Vaskulitisarten angeboten.
Die Diagnose der Vaskulitiden der großen, mittleren und kleinen Gefäße wird v. a. durch die histomorphologische Befundung von Biopsien in Hämatoxylin-Eosin (HE)-gefärbten Präparaten gestellt. Dabei sind Überlappungen des Kaliberbefalls sowie der Mangel von artspezifischen histologischen Veränderungen zu beachten. Neben in der Praxis nur selten angewandten immunhistochemischen Befunden erlauben die Summe der klinischen Befunde und die immunologischen Laborbefunde (besonders "antineutrophil cytoplasmic antibodies" = ANCA) die genaue Differenzierung der einzelnen Vaskulitisformen.
Definition, Klinik und Pathologie der Vaskulitisformen werden dargestellt. Auch sekundäre Vaskulitiden, z. B. bei Kollagenosen oder Infektionen werden erwähnt.
Nicht nur die Erkennung der Vaskulitis überhaupt, sondern auch die Diagnose des genauen Typs und ggf. die histologische Verlaufskontrolle können für die optimale Therapie entscheidend sein.