Erschienen in:
26.09.2022 | Vorhofflimmern | Schwerpunkt
Vorhofflimmern auf der Intensivstation
Die besondere prognostische Bedeutung der Erstmanifestation
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Vorhofflimmern (VHF) ist die häufigste Rhythmusstörung auf der Intensivstation und mit einer erhöhten Mortalität assoziiert. Es wird in verschiedene Formen unterteilt: erstdiagnostiziertes, paroxysmales, persistierendes, langanhaltend persistierendes und permanentes VHF. Studien konnten belegen, dass die Erstmanifestation von VHF eine besondere Bedeutung bei Intensivpatienten hat. Die Mortalität und Kosten sind deutlich höher als bei Patienten mit chronischem VHF. Dieser wichtige klinische Unterschied der VHF-Muster sollte in der Therapie von Intensivpatienten bedacht werden. Die Behandlung von Komorbiditäten ist wesentlicher Bestandteil des Therapiekonzepts auf der Intensivstation. Bei erhöhtem Risiko für thrombembolische Komplikationen ist eine therapeutische Antikoagulation indiziert, wobei das deutlich erhöhte Blutungsrisiko während der Intensivtherapie im Einzelfall bedacht werden muss. Bei hämodynamischer Instabilität sollte eine unmittelbare elektrische Kardioversion erfolgen. Ansonsten kann auch eine pharmakologische Kardioversion durchgeführt werden. Bei der Wahl des Antiarrhythmikums zur Rhythmuskontrolle kommt aufgrund der jeweiligen Kontraindikationen bis auf wenige Ausnahmen Amiodaron zur Anwendung.