Erschienen in:
01.07.2013 | Leitthema
Wie viel Gewicht liegt im Gesicht?
Wahrnehmungsschwellen für körpergewichtsassoziierte Veränderungen der dreidimensionalen Gesichtsform
verfasst von:
D.E. Re, I.J. Holzleitner, V. Coetzee, B.P. Tiddeman, D.-K. Xiao, D.I. Perrett
Erschienen in:
Journal für Ästhetische Chirurgie
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Ausgabe 3/2013
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Zusammenfassung
Die Gesichtsform korreliert mit dem Body-Mass-Index und ist dabei Prädiktor sowohl für den wahrgenommenen, als auch den tatsächlichen Gesundheitsstatus. Die körpergewichtsassoziierte Gesichtsform ist stark an die Wahrnehmung von Attraktivität geknüpft – und zwar unabhängig von anderen „attraktiven“ Merkmalen wie zum Beispiel Hauttextur, Hautfärbung und Alter. In einer kürzlich durchgeführten Studie wurde festgestellt, dass „Gesichtsfülle“ bei Männern stärker zwischen Attraktivität und Immunkompetenz vermittelt als Femininität/Maskulinität, welche in der Attraktivitätsforschung oft als Grundpfeiler von Schönheit verstanden werden. In dieser Studie wurden Wahrnehmungsschwellen für Formveränderungen in dreidimensionalen Gesichtern in Abhängigkeit vom Körpergewicht untersucht. Für Männer fanden wir einen Schwellenwert von 1,3 kg/m2, für Frauen lag dieser bei 1,6 kg/m2. Der niedrigere Schwellenwert für Männer deutet darauf hin, dass sich die gewichtsassoziierte Gesichtsform zwischen den Geschlechtern unterscheidet. Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich auch relativ geringe Änderungen des Körpergewichts im Gesicht widerspiegeln. Gemeinsam mit früheren Erkenntnissen hinsichtlich eines Zusammenhangs von gewichtsassoziierter Gesichtsform, Gesundheit und Attraktivität könnten unsere Ergebnisse dazu beitragen, Gesundheitsinterventionsstudien zu entwerfen, welche die Visualisierung gewichtsabhängiger Veränderungen im Gesicht als zusätzlichen Anreiz dafür nutzen, ein gesundes Idealgewicht zu erreichen.