Erschienen in:
13.10.2016 | Zytostatische Therapie | Industrieforum
mCRC: Lokalisation des Primärtumors beeinflusst Prognose und Therapie
verfasst von:
Andreas Häckel
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 10/2016
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Auszug
_ Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC) und einem RAS-Wildtyp(WT)-Status haben eine schlechtere Prognose, wenn der Tumor rechtsseitig lokalisiert ist, als jene mit Tumoren links der Milzflexur. Es gibt Unterschiede hinsichtlich der Risikofaktoren, der molekularen Profile und der klinisch-pathologischen Faktoren. Die Tumorlokalisation hat zudem Auswirkungen auf das Ergebnis der Erstlinientherapie. Eine klare Überlegenheit einer initialen Therapiestrategie — Hemmung des EGFR („epidermal growth factor receptor“) mit Cetuximab bzw. Panitumumab oder Antiangiogenese mit Bevacizumab — hätte bezüglich des primären Endpunktes progressionsfreies Überleben (PFS) in drei großen Studien zwar nicht ermittelt werden können, erklärte Arndt Vogel, Hannover. Für die Wirksamkeit von Bevacizumab (Avastin®) habe eine multivariate Analyse des Gesamtüberlebens (OS) aus zulassungsrelevanten Studien jedoch keinen Einfluss der Tumorlokalisation gezeigt, so Vogel. Aktuelle Befunde zur Bedeutung der Tumorlokalisation habe die CALGB/SWOG-80405-Studie geliefert [Venook AP et al. ASCO. 2016;Abstr 3504]. In ihr wurde Bevacizumab oder Cetuximab jeweils plus Chemotherapie (CT) bei insgesamt 1.137 mCRC-Patienten mit KRAS-WT-Tumoren eingesetzt: Nach einer retrospektiven Subgruppenanalyse war unter Bevacizumab/CT das mediane OS bei rechtsseitigen Tumoren um 7,5 Monate länger als unter Cetuximab (24,2 vs. 16,7 Monate) während bei linksseitigen Tumoren das mediane OS unter Cetuximab mit 36,0 Monaten (vs. 31,4 Monate unter Bevacizumab) länger war. Bei mCRC mit RAS-Mutationen sei die EGFR-Hemmung im Gegensatz zur Antiangiogenese nicht indiziert, erinnerte Vogel. …