Erschienen in:
28.09.2020 | Polyneuropathie | Originalien
Brivaracetam – eine gute Alternative zur Behandlung von Muskelkrämpfen
verfasst von:
Katharina Kneppe, PD Dr. med. David Czell
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 12/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Muskelkrämpfe sind plötzlich auftretende, unwillkürliche, meist schmerzhafte Kontraktionen eines Muskels, selten einer Muskelgruppe. Sie können idiopathisch oder im Rahmen unterschiedlicher neuromuskulärer Erkrankungen vorkommen und teilweise aufgrund ihrer Frequenz und Dauer die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Zur Behandlung gibt es bislang nur wenige gut wirksame Medikamente.
Ergebnisse
In dieser Fallserie berichten wir von 5 Patienten mit Muskelkrämpfen unterschiedlicher Genese, die gut auf die Behandlung mit Brivaracetam ansprachen.
Diskussion
Brivaracetam wird eigentlich zur Behandlung epileptischer Anfälle eingesetzt. Es bindet an das synaptische Vesikelprotein 2A (SV2A), welches auch an Nerven- und Nervenwurzeln vorkommt. SV2A reguliert die exozytotische Freisetzung von Neurotransmittern, was die Wirkung von Brivaracetam auf Muskelkrämpfe erklären könnte.
Schlussfolgerung
Es sind weitere Studien erforderlich, um die Wirkung von Brivaracetam auf Muskelkrämpfe nachzuweisen.