Erschienen in:
14.07.2022 | Leitthema
Anatomische Frakturendoprothese – wer und wie?
verfasst von:
Dr. med. Florian Freislederer, Dr. med. Raphael Trefzer, Stephan Radzanowski, Dr. med. Fabrizio Moro, Prof. Dr. med. Markus Scheibel
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 9/2022
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Zusammenfassung
Ziel dieses Übersichtsbeitrags ist es, die Indikationen für eine anatomische Frakturendoprothese, meist als Schulterhemiendoprothese (SHEP), sowie ihren Stellenwert im Vergleich zu anderen Verfahren, aufzuzeigen. Für die erfolgreiche Implantation einer SHEP nach proximaler Humerusfraktur (PHF) sind v. a. die Heilung der Tubercula in anatomischer Position und eine intakte Rotatorenmanschette wichtig. Bei älteren Patienten (> 70 Jahre) erzielt die Implantation der inversen Schulterendoprothese (iSTEP) zuverlässigere Ergebnisse und geht mit einer geringeren Revisionsrate einher. Die Indikation zur Implantation einer SHEP bei nichtrekonstruierbaren PHF, meist mit einem „head split“, sollte abgewogen sowie in Fällen mit gut erhaltenen, großen Tubercula und bei jüngeren Patienten in Betracht gezogen werden. Komplikationen der SHEP, wie sekundäre Rotatorenmanschetteninsuffizienz, Tubercula-Dislokation/-Resorption und sekundärer Glenoidverbrauch, können mithilfe einer Konversion oder eines Wechsels auf eine iSTEP behoben werden.