Erschienen in:
22.01.2024 | Aneurysmen | Der interessante Fall
Arteria lusoria im Fokus: 15-Monatsergebnis nach Hybridintervention
verfasst von:
Khaled Elhendawy, FEBVS, Ernest Danch, Heinrich Walter
Erschienen in:
Gefässchirurgie
|
Ausgabe 1/2024
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Auszug
Die Arteria lusoria (AL), in englischen Texten häufig als „aberrant right subclavian artery“ (ARSA) bezeichnet, ist die häufigste angeborene Aortenbogenanomalie, die bei etwa 0,9–2 % der Bevölkerung auftritt [
17]. Historisch gesehen wurde die AL erstmals 1735 von Hunauld beschrieben [
8]. Später brachte David Bayford die AL mit Dysphagie in Verbindung und prägte den Begriff Dysphagia lusoria [
2], während Kommerell das Divertikel der AL „Kommerell-Divertikel“ (KD) benannte [
12]. Es wird angenommen, dass der embryonale Ursprung der AL aus einer Abweichung in der Involution des vierten rechten Pharyngealbogens resultiert, der sich typischerweise in die rechte Arteria subclavia entwickelt [
18]. Die AL durchquert den Thorax meist hinter dem Ösophagus (80–84 %), seltener zwischen Ösophagus und Trachea (12,7–15 %) oder vor der Trachea (4,2–5 %) [
7]. Sie ist normalerweise asymptomatisch, kann jedoch durch Kompression von Ösophagus und Trachea Dysphagia lusoria, Dyspnoe, Husten und Heiserkeit sowie arterioösophageale oder arteriotracheale Fisteln verursachen [
6,
14]. AL-Aneurysmen bergen Risiken wie Ruptur und Embolisation [
10,
11] und selbst eine nicht aneurysmatische AL kann distale Embolisationen verursachen [
1]. Die Entscheidungsfindung und die operative Strategie für ein 4,4 cm großes AL-Aneurysma mit Rupturrisiko werden im Detail beschrieben. Die zugehörigen Operationen und Untersuchungen erfolgten im Krankenhaus Bad Oeynhausen, Deutschland. …