Trotz bester Voraussetzungen ist die Versorgung von Menschen mit Bluthochdruck in Deutschland in der Breite immer noch ungenügend: Zu oft wird die Hypertonie zu spät entdeckt und auch bei behandelten Personen beträgt die Blutdruck-Kontrollrate gerade mal 50%. Hypertonie-Experte Prof. Florian Limbourg von der Medizinischen Hochschule Hannover erklärt, wie einfach eine leitliniengerechte Therapie eigentlich ist und worauf Ärzte und Ärztinnen und auch Betroffene achten sollten.
(Dauer: 25:03 Minuten)
In dieser Folge steht die Volkskrankheit Bluthochdruck, die arterielle Hypertonie, im Fokus: Nahezu jeder 3. Mensch in Deutschland hat einen Hypertonus. In manchen Altersgruppen, z.B. bei den über 65- bis 79-Jährigen, sind es sogar über 70%. Aber auch junge Menschen haben häufiger als man vermutet einen Bluthochdruck. Und bei diesen wird er besonders häufig nicht entdeckt und kann seine schädigende Wirkung über Jahre im Verborgenen entwickeln. Wird ein Bluthochdruck nicht erkannt oder nicht ausreichend behandelt, sind schwerwiegende Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall die Folge.
Nach den derzeit gültigen Leitlinien – den Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) von 2018 – spricht man von einem Hypertonus ab einem Praxismesswert von 140/90 mmHG.
Wir klären in dieser Podcast-Episode mit dem Hochdruck-Experten Prof. Dr. med. Florian Limbourg, warum Bluthochdruck oft nicht oder zu spät entdeckt wird, wie man mit einer leitliniengerechten Therapie u.a. unter Einbeziehung von Kombinationspräparaten die Zielwerte erreicht und die Patient*innen so vor schwerwiegenden Folgeerkrankungen schütz. Es geht um Motivation zur Lebensstiländerung als wichtige präventive Säule, Therapieadehärenz, den Stellenwert der Heimblutdruckmessung und den möglichen Einsatz von Gesundheitsapps.
Prof. Limbourg ist Koordinator des Hypertonie-Zentrums der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen der Medizinischen Hochschule Hannover und zudem auch im Vorstand der Deutschen Hochdruckliga.
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