Erschienen in:
01.02.2016 | Arthroskopie | Leitthema
Arthroskopische Rückfußkorrekturarthrodese
verfasst von:
S. F. Baumbach, M. Braunstein, F. Maßen, M. Regauer, W. Mutschler, W. Böcker, PD Dr. H. Polzer
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Die Rückfußarthrodese (tibiotalokalkaneare Arthrodese, TTCA) ist bei fortgeschrittenen Arthrosen, Deformitäten oder Komplikationen nach operativen Eingriffen am oberen und unteren Sprunggelenk indiziert. Aufgrund der biomechanischen Vorteile erfolgt die TTCA zunehmend mithilfe eines gebogenen retrograden Nagels mit der Möglichkeit der Kompression vor der Verriegelung. In den meisten Fällen wird der Eingriff offen über ausgedehnte operative Zugänge durchgeführt. Trotz einer Patientenzufriedenheit von über 80 % zeigen sich in den vorhandenen Studien eine mittlere Komplikationsrate von über 50 % sowie eine hohe Varianz in der knöchernen Konsolidierungsrate. Die teilweise schweren Vorerkrankungen in diesem Patientenkollektiv haben darauf einen Einfluss. Risikoanalysen ergaben ein mehrfach erhöhtes Komplikationsrisiko bei Vorliegen von Diabetes mellitus, Revisionsoperationen oder einem präoperativen Ulkus. Eine Reduktion der Invasivität des Eingriffs könnte die Komplikationsrate in diesem Hochrisikokollektiv senken. Hier stellt die arthroskopische Arthrodese eine vielversprechende Operationsalternative dar. Auch wenn aktuell nur Einzellfallberichte und eine Fallserie vorliegen, kam es in einem Gesamtkollektiv von 17 Patienten nur zu einer Pseudarthrodese des unteren Sprunggelenks sowie einer Minorkomplikation. Trotz der eingeschränkten Studienlage stellt die arthroskopische Rückfußarthrodese eine aussichtsreiche Therapieoption bei Patienten mit erhöhtem Risikoprofil, wie z. B. kritischer Weichteilsituation, plantarem Ulkus, peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) oder Diabetes mellitus dar.