Erschienen in:
01.05.2010 | Leitthema
Arzneimittelversorgung und Arzneimittelsicherheit in stationären Pflegeeinrichtungen
verfasst von:
T. Uhrhan, M. Schaefer
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
|
Ausgabe 5/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Bewohner stationärer Pflegeeinrichtungen stellen eine kontinuierlich wachsende Population dar, die, bedingt durch multiple gesundheitliche Probleme, auf eine intensive Arzneimitteltherapie angewiesen ist. Die Einnahme mehrerer Arzneimittel sowie der häufige Gebrauch von Psychopharmaka erhöhen das Risiko für unerwünschte arzneimittelbedingte Ereignisse, die bei älteren Menschen aufgrund eingeschränkter Kompensationsreserven ein erhebliches Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko bergen. Neben den individuell therapeutischen Problemen erweist es sich auch aus organisatorischer Sicht als schwierig, eine bedarfsgerechte und sichere Arzneimittelversorgung zu gewährleisten. Grund hierfür ist eine teilweise unübersichtliche Versorgungssituation, in der Kommunikationsprobleme innerhalb der Pflegeeinrichtung und zwischen den beteiligten Berufsgruppen das Risiko eines unangemessenen beziehungsweise unbeabsichtigten Arzneimittelgebrauchs erhöhen. Im vorliegenden Beitrag wird ein Überblick über die verfügbaren Daten und Studienergebnisse gegeben, die für eine Beurteilung der Versorgungssituation in stationären Pflegeeinrichtungen, insbesondere mit Blick auf die Arzneimitteltherapiesicherheit, relevant sind. Auf die beiden Problembereiche der patientenindividuellen Therapie und der Handhabung von Arzneimitteln im Rahmen der institutionellen Versorgung wird gesondert eingegangen.