Operationsziel. Korrektur einer symptomatischen Hallux-valgus-Fehlstellung durch eine retrokapitale Osteotomie am Metatarsale I bei vergrößertem Intermetatarsalwinkel (IM-Winkel) I–II mit weichteiliger Reposition des Großzehengrundgelenks: Rezentrierung des ersten Strahls, Reposition des Metatarsale- I-Kopfs über die Sesambeine, Balancierung der passiven und aktiven Stabilisatoren der Großzehe. Indikationen. Schmerzen und Weichteilirritation am Großzehenballen, Funktionsbeeinträchtigung der Großzehe, Konflikt der Großzehe mit der zweiten Zehe. Vergrößerter IM-Winkel I–II ≤15°, Hallux-valgus-Winkel (HV-Winkel) ≤40°, distaler Gelenkflächenwinkel (DMAA [„distal metatarsal articular angle“]) > 10°. Kontraindikationen. Arthrose des Großzehengrundgelenks mit schmerzhaft eingeschränkter Beweglichkeit, floride Entzündung im Vorfußbereich, ausgeprägte Osteoporose des Metatarsale I, relevant eingeschränkte Durchblutung, rein kosmetische Aspekte. Relativ: Hypermobilität des ersten Tarsometatarsalgelenks, dekompensierte valgische Rückfußstellung, vorausgegangene retrokapitale Osteotomie. Operationstechnik. Lösen der lateralen Weichteilstrukturen. Abtragen der Pseudoexostose. V-förmige retrokapitale Metatarsale- I-Osteotomie, laterale Verschiebung des Mittelfußkopfs mit Osteosynthese. Reposition der Großzehe im Grundgelenk durch Raffen der medialen Weichteilstrukturen. Weiterbehandlung. Vollbelastung im Therapieschuh und selbstständige Bewegungsübungen für Fuß und Großzehe. Physiotherapie. Thromboseprophylaxe in Abhängigkeit von der Mobilität. Röntgenkontrolle nach 6 Wochen vor Freigabe der Belastung im Konfektionsschuhwerk. Zügelung der Großzehe nach medial durch Bandage oder Orthese. Ergebnisse. Korrektur des IM-Winkels I–II von präoperativ 13,6° auf postoperativ 6,6° und des HV-Winkels von 29,8° auf 8,2°.