Erschienen in:
09.11.2023 | Bullöses Pemphigoid | Leitthema
Triggerfaktoren bullöser Autoimmundermatosen
verfasst von:
Dr. med. Constantin Lütgerath, Christian D. Sadik, Nina van Beek
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 12/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Blasenbildende Autoimmundermatosen sind eine heterogene Gruppe seltener Erkrankungen. Unterschieden werden Pemphigus- und Pemphigoiderkrankungen sowie die Dermatitis herpetiformis. Die kutane Blasenbildung der Pemphiguserkrankungen beruht auf einem intraepidermalen Adhäsionsverlust zwischen den Keratinozyten, bei Pemphigoiderkrankungen auf einem subepidermalen Adhäsionsverlust der Keratinozyten von der Basalmembran.
Ziel der Arbeit
Der nachfolgende Beitrag bietet einen Überblick über die wichtigsten Triggerfaktoren blasenbildender Autoimmundermatosen, deren Einfluss sowohl bei Erstmanifestation als auch bei Exazerbation der Erkrankungen diskutiert wird.
Material und Methoden
Es erfolgten eine gezielte Literaturrecherche und Sichtung von Originalien, Leitlinien, Referenzwerken und bereits publizierten Übersichtsartikeln.
Ergebnisse
Impfungen, Virusinfektionen, UV-Exposition und Strahlentherapie sind mögliche Trigger eines Pemphigus vulgaris bei prädisponierten Patienten. Für den deutlich selteneren Pemphigus foliaceus ist insbesondere eine UV-Exposition von Relevanz. Thiole und Phenole sind Arzneimittel, die einen Pemphigus induzieren können, der klinisch in der Regel dem Pemphigus foliaceus ähnelt. Wichtigster Risikofaktor des bullösen Pemphigoids ist das Alter eines Patienten. Zudem sind v. a. Therapien mit Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitioren, PD-1(„programmed cell death protein 1“)- oder PD-L1(„programmed death-ligand 1“)-Inhibitoren und neurologische Erkrankungen bedeutsam. Beim Schleimhautpemphigoid könnten schwere Schleimhautschädigungen, einige Medikamente und in bestimmten Fällen Neoplasien eine Rolle spielen.
Diskussion
Kenntnisse etwaiger Trigger erleichtern eine frühzeitige Diagnosestellung bei Erstmanifestation und unterstützen die Rezidivprophylaxe bullöser Autoimmundermatosen.