Erschienen in:
22.11.2022 | Computertomografie | Leitthema
Akromionfrakturen und Deltamuskelverletzungen
Verletzungsmuster und Versorgungsstrategien
verfasst von:
Johanna Friedrichs, Alexander Ellwein, Helmut Lill, Marek Hanhoff
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Akromionfrakturen und Verletzungen des M. deltoideus sind selten, aber klinisch und funktionell äußerst relevant. Die Diagnosestellung von Akromionfrakturen in der nativen Röntgenaufnahme ist nicht immer einfach und einheitliche Therapiekonzepte fehlen. Ziel dieser Arbeit ist es, dem Leser aktuelles Hintergrundwissen sowie Handlungsempfehlungen im Umgang mit Verletzungen dieses Komplexes zu vermitteln.
Material und Methoden
Auf Basis der derzeitigen Literatur wurden relevante Informationen bezüglich möglicher Verletzungsmuster, Ätiologie, Risikofaktoren, Diagnostik und Versorgungsstrategien dargestellt und anhand von 8 Fallbeispielen illustriert.
Ergebnisse
Akromionfrakturen können traumatisch oder als Komplikation nach Implantation einer inversen Schulterprothese auftreten. Als Risikofaktoren für eine Insuffizienzfraktur werden u. a. die Verlängerung des M. deltoideus, eine Lateralisierung der Glenosphäre sowie eine bekannte Osteoporose beschrieben. In der Diagnostik hat die Computertomographie (CT) einen hohen Stellenwert, bei Insuffizienzfrakturen kann ein Vergleich mit dem initialen postoperativen Röntgenbild hinweisend sein. Bei undislozierter, v. a. anterolateral gelegener Fraktur und Patienten mit reduziertem funktionellem Anspruch kann eine konservative Therapie erfolgen. Eine operative Versorgung ist bei offener Fraktur, Dislokation mit subakromialer Einengung, Mehrfachverletzung/Verletzung des „superior shoulder suspensory complex“, hohem funktionellem Patientenanspruch sowie anhaltenden Beschwerden nach konservativer Therapie indiziert. Das Operationsverfahren wird individuell an die Frakturmorphologie angepasst. Bewährt hat sich die winkelstabile Plattenosteosynthese (v. a. die laterale Klavikulaplatte). Darüber hinaus sind traumatische Verletzungen des M. deltoideus selten, wobei häufiger eine sekundäre Funktionseinschränkung v. a. auf Basis neurogener Schädigungen besteht.