Erschienen in:
01.06.2006 | Leitthema
Das chronisch viszerale Ischämiesyndrom
Klinik, Diagnostik und Therapieoptionen
verfasst von:
Dr. S. Pourhassan, D. Grotemeyer, G. Fürst, W. Sandmann
Erschienen in:
Gefässchirurgie
|
Ausgabe 3/2006
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Das chronisch vizerale Ischämiesyndrom ist ein ernst zu nehmendes Krankheitsbild. 95% der Fälle sind arteriosklerotischer Genese. Deshalb stehen ätiologisch alle bekannten Faktoren der Arteriosklerose im Vordergrund. Die Patienten haben in der Regel eine längere Krankheitsgeschichte hinter sich. Häufig werden ihre Bauchschmerzen über Jahre fehldiagnostiziert. Die Spanne zwischen dem Auftreten erster Symptome und der Diagnose liegt im Durchschnitt bei 35 Monaten.
Die Symptomentrias besteht aus Abdominalschmerz – klassisch ist der postprandiale Schmerz – Gewichtsverlust und paraumbilikalem Gefäßgeräusch. Die Beschwerden treten meistens aber erst auf, wenn zwei der drei unpaaren Eingeweidearterien eine Stenose oder einen Verschluss aufzeigen. Es werden jedoch auch gut kollateralisierte Mehrgefäßverschlüsse ohne klinische Symptomatik beobachtet.
Die Kenntnis über das seltene Krankheitsbild der chronisch viszeralen Ischämie ist von besonderer Bedeutung. Unbehandelt führt sie über die progrediente Reduktion des mesenterialen Blutstroms zum Mesenterialinfarkt. Wird die klinische Verdachtsdiagnose jedoch rechtzeitig gestellt, kann die chronisch viszerale Ischämie mit modernen bildgebenden Verfahren leicht nachgewiesen und durch eine chirurgische Gefäßrekonstruktion erfolgreich behandelt werden.