Erschienen in:
09.04.2021 | Das fiebernde Kind | Leitthema
Fieber: Physiologie, Pathophysiologie, klinische Zeichen und Therapie
verfasst von:
I. Marek, K. Moritz, W. Rascher, Prof. Dr. A. Neubert
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 5/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Fieber ist ein häufiges Leitsymptom bei der Vorstellung in kinderärztlichen Notdiensten und Praxen. Bei Eltern ist die Unsicherheit im Umgang mit dem fiebernden Kind oft groß.
Fragestellung
Was ist der aktuelle Kenntnisstand zu Physiologie und Pathophysiologie des kindlichen Fiebers? Auf welcher Evidenz beruhen die Empfehlungen zur medikamentösen Therapie?
Material und Methoden
Recherche und Analyse der aktuellen Literatur.
Ergebnisse und Diskussion
Das Temperaturregulationszentrum im Hypothalamus steuert unter physiologischen Bedingungen eine stabile Körperkerntemperatur von 37 °C durch ein Gleichgewicht zwischen Wärmeproduktion und -abgabe. Fieber entsteht, wenn Entzündungsmediatoren die Hemmung einer übermäßigen Wärmeproduktion aufheben, die durch warm-sensitive Neurone im Hypothalamus vermittelt wird. Der symptomatischen Therapie des Fiebers muss immer eine Ursachensuche vorausgehen und ggf. eine kausale Therapie eingeleitet werden. Dies gilt insbesondere für Risikopatienten wie z. B. Neugeborene, Immunsupprimierte und Kinder mit Fremdkörpern wie z. B. Kathetern. Für die Pharmakotherapie zur symptomatischen Behandlung von Fieber stehen mit Ibuprofen und Paracetamol zwei etablierte Wirkstoffe zur Verfügung. Dabei ist die Monotherapie der kombinierten bzw. alternierenden Gabe vorzuziehen. Ibuprofen zeigt sich gegenüber Paracetamol nur knapp überlegen bei vergleichbarem Sicherheitsprofil. Für die Vermeidung von Fieberkrämpfen gibt es keine ausreichende Evidenz, die den prophylaktischen Einsatz von Antipyretika rechtfertigt.