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Erschienen in: Die Chirurgie 8/2021

27.04.2021 | Die Bibliothek des Chirurgen

Der Chirurg Wilhelm Wagner und der Oberschlesische Knappschaftsverein

verfasst von: Prof. Dr. med. Rüdiger Döhler, FRCSEd

Erschienen in: Die Chirurgie | Ausgabe 8/2021

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Zusammenfassung

Der Beitrag beschreibt das Leben des hessischen Arztes Wilhelm Wagner (1848–1900) und seine große Bedeutung für Oberschlesien. Die ersten Jahre von Wagners Wirksamkeit in Königshütte (Oberschlesien) fielen zusammen mit der in Deutschland damals gerade einsetzenden Ausbreitung der Antisepsis und ihrer Erfolge. Parallel mit dieser Entwicklung wandte Wagner sich mehr und mehr der Chirurgie zu. Ohne eine chirurgische Ausbildung durchlaufen zu haben, wurde er als junger Arzt in die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie aufgenommen und später in ihren Vorstand gewählt. Im aufstrebenden Industriegebiet Oberschlesien leistete er chirurgische und sozialmedizinische Pionierarbeit. Ermöglicht und gefördert wurde sie vom Oberschlesischen Knappschaftsverein. Wagner schuf Grundlegendes und Bleibendes in der Chirurgie. Sein Hauptwerk war „Die Verletzungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks“ (1898). Trotz seiner enormen Privatpraxis blieb er immer ein „wahrer Freund und Wohltäter des Arbeiters“.
Fußnoten
1
Paul Stolper (1865–1906), Angehöriger des Corps Baltia Greifswald, habilitierte sich in Breslau für Gerichtliche Medizin und Unfallheilkunde. Für Mediziner und Juristen hielt er Vorlesungen über die Unfall- und Invalidenversicherungsgesetze und über die Begutachtung von Unfallverletzten.
 
2
Richard Remy (1859–1919), Angehöriger des Corps Palatia Straßburg, war Generaldirektor der Schlesischen AG für Bergbau und Zinkhüttenbetrieb in Lipine. Er saß im Senat der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften und ab 1916 im Preußischen Herrenhaus.
 
3
Franz Milde (1864–1926), Angehöriger des Corps Lusatia Leipzig, führte nach dem Ersten Weltkrieg harte Auseinandersetzungen mit den aufständischen Polen. Teile seines Knappschaftsbezirks kamen zu Polen.
 
4
Carl Szmula (1828–1890), Angehöriger der Corps Silesia Breslau und Saxo-Borussia Heidelberg, war ab 1875 Oberarzt des Oberschlesischen Knappschaftsvereins. Im Allgemeinen Deutschen Ärztebund spielte er eine führende Rolle.
 
5
Dissertation: Über die Percussion des Magens nach Auftreibung mit Kohlensäure. Ein Beitrag zur Anatomie und physikalischen Diagnostik.
 
6
Der Deutsche Ärztevereinsbund war der Vorläufer der 1935 gegründeten Reichsärztekammer.
 
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Buchfelder M, Ljunggren B (1988) Wilhelm Wagner (1848–1900), Teil 1: A forgotten pioneer. Surg Neurol 30:423–427 (Teil 2: The osteoplastic flaps, ebenda S. 428–433.)CrossRef Buchfelder M, Ljunggren B (1988) Wilhelm Wagner (1848–1900), Teil 1: A forgotten pioneer. Surg Neurol 30:423–427 (Teil 2: The osteoplastic flaps, ebenda S. 428–433.)CrossRef
2.
Zurück zum Zitat Knötel P (1908) Professor Dr. Wilhelm Wagner – Geheimer Sanitätsrath. Ein Gedenkblatt zur Enthüllung seines Denkmals in Königshütte, in: Oberschlesien, S 107–111 Knötel P (1908) Professor Dr. Wilhelm Wagner – Geheimer Sanitätsrath. Ein Gedenkblatt zur Enthüllung seines Denkmals in Königshütte, in: Oberschlesien, S 107–111
3.
Zurück zum Zitat Oberschlesischer Knappschaftsverein in Tarnowitz (Hrsg) (1910) Der oberschlesische Knappschaftsverein, seine Entwickelung, Lazarette und Heilanstalten. Phönix-Verlag, Berlin Kattowitz Breslau Oberschlesischer Knappschaftsverein in Tarnowitz (Hrsg) (1910) Der oberschlesische Knappschaftsverein, seine Entwickelung, Lazarette und Heilanstalten. Phönix-Verlag, Berlin Kattowitz Breslau
4.
Zurück zum Zitat Weiner M‑F, Silver JR (2014) The origins of the treatment of traumatic spinal injuries. Eur Neurol 72:363–369CrossRef Weiner M‑F, Silver JR (2014) The origins of the treatment of traumatic spinal injuries. Eur Neurol 72:363–369CrossRef
Metadaten
Titel
Der Chirurg Wilhelm Wagner und der Oberschlesische Knappschaftsverein
verfasst von
Prof. Dr. med. Rüdiger Döhler, FRCSEd
Publikationsdatum
27.04.2021
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Chirurgie / Ausgabe 8/2021
Print ISSN: 2731-6971
Elektronische ISSN: 2731-698X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00104-021-01388-8

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