Skip to main content
Erschienen in: Der Orthopäde 10/2016

06.09.2016 | Originalien

Die Bare Area der proximalen Ulna

Eine anatomische Studie zur Optimierung der Olekranonosteotomie

verfasst von: Dr. M. Hackl, S. Lappen, W. F. Neiss, M. Scaal, L. P. Müller, K. Wegmann

Erschienen in: Die Orthopädie | Ausgabe 10/2016

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Olekranonosteotomie stellt eine etablierte Zugangsform bei distalen Humerusfrakturen dar. Sie sollte durch die knorpelfreie Zone (Bare Area) des Olekranons erfolgen, um iatrogene Knorpelläsionen zu vermeiden.

Ziel der Arbeit

Das Ziel dieser Studie war es, die Anatomie der proximalen Ulna in Bezug auf die Bare Area zu untersuchen, um einen optimierten Sägeschnitt für die Olekranonosteotomie zu identifizieren, der die Trefferwahrscheinlichkeit der knorpelfreien Zone maximiert.

Material und Methoden

Die Bare Area von 30 formalinfixierten Unterarmpräparaten wurde mit einem röntgendichten Faden markiert und mithilfe eines mobilen C‑Bogens dreidimensional dargestellt. Anhand von 3‑D-Rekonstruktionen der Datensätze wurden folgende Messwerte erhoben: Höhe der Bare Area, Spannbreite der Bare-Area-Trefferfläche bei transverser Osteotomie, idealer Winkel der Olekranonosteotomie zur Maximierung der Bare-Area-Trefferfläche, Abstand zwischen posteriorer Olekranonspitze und Osteotomieeintrittspunkt bei transverser und bei idealer Osteotomie.

Ergebnisse

Die Höhe der Bare Area betrug 4,92 ± 0,81 mm. Die Trefferfläche bei transverser Osteotomie betrug 3,73 ± 0,89 mm. Der ideale Winkel der Osteotomie lag bei 30,7 ± 4,19°. Der Abstand der dorsalen Olekranonspitze zum Osteotomieeintrittspunkt war 14,08 ± 2,75 mm bei transverser Osteotomie und 24,21 ± 3,15 mm bei idealer Osteotomie. Die Trefferfläche der Bare Area bei idealer Osteotomie war signifikant erhöht im Vergleich zur transversen Osteotomie (p < 0,0001).

Diskussion

Diese Studie liefert orientierende Richtwerte zur korrekten Durchführung der Olekranonosteotomie. Es konnte zudem festgestellt werden, dass eine Angulation der Osteotomie um etwa 30° die Trefferfläche der Bare Area signifikant erhöht.
Literatur
2.
Zurück zum Zitat Coles CP, Barei DP, Nork SE, Taitsman LA, Hanel DP, Bradford Henley M (2006) The olecranon osteotomy: A six-year experience in the treatment of intraarticular fractures of the distal humerus. J Orthop Trauma 20(3):164–171. doi:10.1097/00005131-200603000-00002 PubMed Coles CP, Barei DP, Nork SE, Taitsman LA, Hanel DP, Bradford Henley M (2006) The olecranon osteotomy: A six-year experience in the treatment of intraarticular fractures of the distal humerus. J Orthop Trauma 20(3):164–171. doi:10.​1097/​00005131-200603000-00002 PubMed
4.
Zurück zum Zitat Elmadag M, Erdil M, Bilsel K, Acar MA, Tuncer N, Tuncay I (2014) The olecranon osteotomy provides better outcome than the triceps-lifting approach for the treatment of distal humerus fractures. Eur J Orthop Surg Traumatol 24(1):43–50. doi:10.1007/s00590-012-1149-y CrossRefPubMed Elmadag M, Erdil M, Bilsel K, Acar MA, Tuncer N, Tuncay I (2014) The olecranon osteotomy provides better outcome than the triceps-lifting approach for the treatment of distal humerus fractures. Eur J Orthop Surg Traumatol 24(1):43–50. doi:10.​1007/​s00590-012-1149-y CrossRefPubMed
7.
Zurück zum Zitat Kieffer EM, Bouchaib J, Bierry G, Clavert P (2014) CT arthrography and anatomical correlation of the bare area of the ulnar trochlear fossa: A risk of misdiagnosis of cartilage ulcerations. Surg Radiol Anat 36(5):481–486. doi:10.1007/s00276-013-1200-7 CrossRefPubMed Kieffer EM, Bouchaib J, Bierry G, Clavert P (2014) CT arthrography and anatomical correlation of the bare area of the ulnar trochlear fossa: A risk of misdiagnosis of cartilage ulcerations. Surg Radiol Anat 36(5):481–486. doi:10.​1007/​s00276-013-1200-7 CrossRefPubMed
15.
19.
Zurück zum Zitat Yamaguchi K, Sweet FA, Bindra R, Morrey BF, Gelberman RH (1997) The extraosseous and intraosseous arterial anatomy of the adult elbow. J Bone Joint Surg Am 79(11):1653–1662 (PMID: 9384425)PubMed Yamaguchi K, Sweet FA, Bindra R, Morrey BF, Gelberman RH (1997) The extraosseous and intraosseous arterial anatomy of the adult elbow. J Bone Joint Surg Am 79(11):1653–1662 (PMID: 9384425)PubMed
20.
Zurück zum Zitat Zhang C, Zhong B, Luo CF (2014) Comparing approaches to expose type C fractures of the distal humerus for ORIF in elderly patients: Six years clinical experience with both the triceps-sparing approach and olecranon osteotomy. Arch Orthop Trauma Surg 134(6):803–811. doi:10.1007/s00402-014-1983-y CrossRefPubMed Zhang C, Zhong B, Luo CF (2014) Comparing approaches to expose type C fractures of the distal humerus for ORIF in elderly patients: Six years clinical experience with both the triceps-sparing approach and olecranon osteotomy. Arch Orthop Trauma Surg 134(6):803–811. doi:10.​1007/​s00402-014-1983-y CrossRefPubMed
Metadaten
Titel
Die Bare Area der proximalen Ulna
Eine anatomische Studie zur Optimierung der Olekranonosteotomie
verfasst von
Dr. M. Hackl
S. Lappen
W. F. Neiss
M. Scaal
L. P. Müller
K. Wegmann
Publikationsdatum
06.09.2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Die Orthopädie / Ausgabe 10/2016
Print ISSN: 2731-7145
Elektronische ISSN: 2731-7153
DOI
https://doi.org/10.1007/s00132-016-3332-z

Weitere Artikel der Ausgabe 10/2016

Der Orthopäde 10/2016 Zur Ausgabe

Update Orthopäde

Update Orthopäde

Arthropedia

Grundlagenwissen der Arthroskopie und Gelenkchirurgie. Erweitert durch Fallbeispiele, Videos und Abbildungen. 
» Jetzt entdecken

Knie-TEP: Kein Vorteil durch antibiotikahaltigen Knochenzement

29.05.2024 Periprothetische Infektionen Nachrichten

Zur Zementierung einer Knie-TEP wird in Deutschland zu über 98% Knochenzement verwendet, der mit einem Antibiotikum beladen ist. Ob er wirklich besser ist als Zement ohne Antibiotikum, kann laut Registerdaten bezweifelt werden.

Häusliche Gewalt in der orthopädischen Notaufnahme oft nicht erkannt

28.05.2024 Häusliche Gewalt Nachrichten

In der Notaufnahme wird die Chance, Opfer von häuslicher Gewalt zu identifizieren, von Orthopäden und Orthopädinnen offenbar zu wenig genutzt. Darauf deuten die Ergebnisse einer Fragebogenstudie an der Sahlgrenska-Universität in Schweden hin.

Fehlerkultur in der Medizin – Offenheit zählt!

28.05.2024 Fehlerkultur Podcast

Darüber reden und aus Fehlern lernen, sollte das Motto in der Medizin lauten. Und zwar nicht nur im Sinne der Patientensicherheit. Eine negative Fehlerkultur kann auch die Behandelnden ernsthaft krank machen, warnt Prof. Dr. Reinhard Strametz. Ein Plädoyer und ein Leitfaden für den offenen Umgang mit kritischen Ereignissen in Medizin und Pflege.

Mehr Frauen im OP – weniger postoperative Komplikationen

21.05.2024 Allgemeine Chirurgie Nachrichten

Ein Frauenanteil von mindestens einem Drittel im ärztlichen Op.-Team war in einer großen retrospektiven Studie aus Kanada mit einer signifikanten Reduktion der postoperativen Morbidität assoziiert.

Update Orthopädie und Unfallchirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.