Zusammenfassung
Bis vor wenigen Jahren gab es in Deutschland nur wenige psychoonkologische Arbeiten in der Urologie. Dies hat zum Teil historische Gründe. Die wenigen psychosomatischen Ansätze in der Urologie wurden im Nationalsozialismus vernichtet. Eine weitere Rolle spielt die Tatsache, dass bis vor wenigen Jahren die Urologie eine „Männerdomäne“ war. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, behandelten männliche Urologen überwiegend männliche Krebspatienten. Beiden fiel es schwer, über psychische Belastungen zu sprechen. Hinzu kommt, dass von einigen psychoonkologischen Protagonisten lange vergeblich versucht wurde, eine „Krebspersönlichkeit“ zu finden oder nachzuweisen, dass eine psychotherapeutische Behandlung einen direkten Einfluss auf die Überlebenszeit von Krebskranken hat.
Mittlerweile hat sich die Psychoonkologie das Ziel, die psychosoziale Belastung von Krebskranken zu reduzieren und ihre Lebensqualität zu verbessern.