Erschienen in:
01.01.2010 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Differenzialtherapie von Lebertumoren
verfasst von:
B. Boozari, Prof. Dr. S. Kubicka
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2010
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Zusammenfassung
Die fokal noduläre Hyperplasie (FNH) ist eine polyklonale Hyperplasie der Leberzellen, möglicherweise als Reaktion auf einen erhöhten Blutfluss aufgrund von Gefäßmalformationen. Nur eine symptomatische FNH stellt eine Indikation für eine Resektion oder Enukleation dar. Im Gegensatz zur FNH ist das Wachstum von Leberadenomen abhängig von Sexualhormonen. Solitäre HNF-α-inaktivierte und inflammatorische Adenome, die größer als 5 cm sind, sollten aufgrund ihres Ruptur- und Einblutungsrisikos entfernt werden, während β-Catenin-mutierte Adenome in jedem Stadium aufgrund einer erhöhten malignen Transformationsgefahr chirurgisch entfernt werden sollten. Die Prognose von Patienten mit hepatozellulären Karzinomen (HCC) ist abhängig vom Tumorstadium, aber auch von der Leberfunktion. Die Resektion ist die Therapie der Wahl bei Patienten ohne Leberzirrhose. Patienten mit Leberzirrhose und frühem HCC ohne extrahepatische Metastasen können erfolgreich mit einer Lebertransplantation behandelt werden. Ist eine Transplantation nicht möglich, sollten diese Tumoren durch eine lokale perkutane Ablation entfernt werden. Die transarterielle Chemoembolisation ist eine effektive Therapie für fortgeschrittene HCC bei Patienten mit guter Leberfunktion. Bei Patienten mit fortgeschrittenen oder metastasierten HCC und Child-A-Zirrhose verlängerte der Multikinase-Inhibitor Sorafenib das Überleben signifikant. Die einzige kurative Option für Patienten mit intrahepatischen Cholangiokarzinomen ist die chirurgische Resektion. Im nicht resektablen Stadium sollte eine Chemotherapie bestehend aus einer Gemcitabin-Cisplatin-Kombination eingesetzt werden.