Erschienen in:
26.02.2018 | Ebola | Originalien und Übersichten
Ebolafieberepidemie in Westafrika – schnelle und praxisnahe Ausbildung: Das Vorbereitungstraining für Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes, anderer Hilfsorganisationen und der Bundeswehr, Würzburg, 2014 und 2015
verfasst von:
Dr. Maximilian Gertler, Sven Loik, Christian Kleine, Alexa Matuschek, Norbert Gresser, Mario di Gennaro, Andreas Fabricius, Thomas Kratz, August Stich, Joost Butenop
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im September 2014 beauftragte die Bundesregierung das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Bundeswehr, die Eindämmung der Ebolafieberepidemie in Westafrika zu unterstützen. Das DRK fragte Ausbildung für Einsatzkräfte beim Missionsärztlichen Institut Würzburg (MI) an.
Zielsetzung
Darstellung sowie Diskussion der Entwicklung, Umsetzung, Ergebnisse und Evaluation des Vorbereitungstrainings für Ebolafiebereinsatzkräfte sowie Empfehlungen für ähnliche Krisen.
Methoden
Am 26.09.2014 wurde vereinbart, Einsatzkräfte in zweitägigen Trainings in einem Simulationszentrum auf Einsätze in Ebolafieberbehandlungsstationen (ETC) im Epidemiegebiet vorzubereiten. Trainingsevaluation mittels Gruppengesprächen und standardisierter Fragebogen.
Ergebnisse
Das Training startete am 06.10.2014. Bis zum 24.02.2015 wurden 214 Teilnehmer (TN) in 14 Kursen ausgebildet. 94 % (90/96) der nach Westafrika entsandten DRK-Helfer nahmen teil. Trainingsinhalte: unter anderem Eindämmungsmaßnahmen bei durch humanpathogene Filoviren hervorgerufenen Ausbrüchen, Arbeitstechniken und Infektionsschutz im ETC mit praktischen Übungen in Persönlicher Schutzausrüstung (PSA). Durchschnittlich leitete ein Ausbilder drei TN in Standardprozeduren in Original-PSA an. 93 % der Teilnehmer bewerten das Training als sehr gut oder gut.
Diskussion
Rasche Trainingsumsetzung wurde möglich durch Lehre eines einheitlichen und praxisbewährten Infektionsschutz- und Behandlungskonzeptes. Wissenslücken und Verunsicherung der TN wurden durch realistische Simulationen in Kleingruppen und Einsatzerfahrung der Ausbilder adressiert. Weitere Empfehlungen: zunächst weitere Verstetigung des Trainingsprogramms an einer geeigneten Institution sowie im Krisenfall Verzahnung des Trainings mit der Einsatzplanung, sodass die Ausbildung rasch eskaliert und adaptiert werden könnte. Darüber hinaus sollten die Einsatz- und Trainingskonzepte harmonisiert und für zusätzliche Herausforderungen, wie z. B. über Tröpfcheninfektionen übertragbare Erkrankungen und den Einsatz intensivmedizinischer Maßnahmen, weiterentwickelt werden.