Erschienen in:
01.10.2013 | Schwerpunkt
Endokrine Krankheitsbilder
verfasst von:
Prof. Dr. M. Reincke
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 10/2013
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Zusammenfassung
Die Erkrankungen endokriner Organsysteme lassen sich nach der Prävalenz in 2 Gruppen einteilen: häufige Erkrankungen, die viele Millionen von Deutschen betreffen, wie Diabetes mellitus, Jodmangelstruma, Osteoporose und Adipositas, sowie eine große Zahl vergleichsweise seltener Endokrinopathien, die in die Kategorie „rare diseases“ fallen. Für Letztere ist das Paradox aller seltener Erkrankungen zu beobachten: Einerseits werden die seltenen Endokrinopathien oft fälschlicherweise vermutet; dies kann zu einer kostenintensiven Überdiagnostik führen. Andererseits dauert es bei tatsächlich Erkrankten häufig lange, bis die Verdachtsdiagnose gestellt ist und die richtige Diagnostik und Therapie eingeleitet sind. Der vorliegende Beitrag stellt 3 solcher Krankheitsbilder vor: 1. Bei der Nebenniereninsuffizienz führt das Nichterkennen der Erkrankung zur lebensbedrohlichen Krise mit unbehandelt tödlichem Ausgang. 2. Bei der De-Quervain-Thyreoiditis verzögert sich bei Nichterkennen die Einleitung antiinflammatorischer Maßnahmen, die zu einer prompten Besserung der Schmerzsymptomatik führen würden. 3. Beim Phäochromozytom drohen schwerste kardiovaskuläre Komplikationen, wenn die Diagnose nicht zeitgerecht gestellt wird.