Erschienen in:
08.11.2019 | Cholangitis | Leitthema
Chirurgisches Vorgehen bei benignen Gallengangsveränderungen
verfasst von:
A. Alvanos, Dr. S. Rademacher, Prof. Dr. A. Hoffmeister, Prof. Dr. D. Seehofer
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 1/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Benigne Gallengangserkrankungen umfassen Entitäten, die klinisch ähnliche Leitsymptome aufweisen, sich jedoch grundlegend in ihrer Ätiologie unterscheiden können. So zählen neben Verlegungen der intra- und extrahepatischen Gallengänge durch Steine, Tumoren oder Parasiten auch Stenosen und zystische Veränderungen zu dem Kreis benigner Gallengangserkrankungen.
Ziel der Arbeit
Systematische Übersichtsarbeit zur Indikationsstellung und Differenzialtherapie bei benignen Gallenwegsveränderungen unter besondere Berücksichtigung der chirurgischen Therapie.
Materialien und Methoden
Die Therapieempfehlungen stammen aus nationalen und internationalen aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten und Expertenempfehlungen.
Ergebnisse
Als grundsätzliche Therapieverfahren bei benignen Gallengangserkrankungen stehen Revision, Rekonstruktion durch biliodigestive Anastomosen, Resektionen und der komplette Organersatz im Sinne einer Lebertransplantation zur Verfügung. Die Wahl der Stufe dieser Eskalationsleiter hängt im Wesentlichen von dem betroffenen Abschnitt, der klinischen Symptomatik, der Ausbreitung der Pathologie und einem etwaigen Malignomverdacht ab.
Schlussfolgerung
Die Behandlung benigner Gallenwegsveränderungen ist komplex und erfordert zum einen eine Sanierung des Gallenwegssystems, um eine Cholestase zu beheben und damit rekurrierende Cholangitiden und Langzeitkomplikationen wie eine biliär bedingte Zirrhose oder eine maligne Entartung zu verhindern. Zum anderen ist in einigen Fällen mit Präkanzerosen der Gallenwege auch eine Resektion der befallenen Anteile, ggf. auch nach den Prinzipien der onkologischen Chirurgie, indiziert.