Erschienen in:
09.03.2021 | Ewing-Sarkom | Leitthema
Stammzelltransplantation bei pädiatrischen soliden Tumoren
verfasst von:
Prof. Dr. med. Peter Lang, Paul-Gerhardt Schlegel
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 5/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Hochdosischemotherapie mit autologem Stammzellsupport, auch autologe Stammzelltransplantation (SZT) genannt, hat seit ihrer Einführung zur Behandlung solider Tumoren eine deutliche Fokussierung der Indikationsstellung erlebt. Für bestimmte Entitäten in der Primärtherapie und für definierte Entitäten in der Rückfallsituation stellt sie jedoch einen fest etablierten Therapiebaustein dar, mit dessen Hilfe die Prognose deutlich verbessert werden konnte.
Ziel
In der vorliegenden Arbeit werden derzeitige Indikationen für die autologe SZT beschrieben und zudem der aktuelle Stand der allogenen SZT bei soliden Tumoren erörtert.
Material und Methoden
Dazu erfolgte eine selektive Literaturrecherche, die Analyse von Empfehlungen der Fachgesellschaft (Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie, GPOH) sowie Auswertung eigener Patientenkollektive.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Die autologe SZT ist v. a. bei Neuroblastomen, Ewing-Sarkomen, Medulloblastomen und anderen Hirntumoren, Rhabdoidtumoren, Burkitt-Lymphomen sowie bei Keimzelltumoren indiziert und verbessert nachweislich das krankheitsfreie Überleben. Dennoch muss mit einer signifikanten Anzahl von Rezidiven gerechnet werden, die meist eine schlechte Prognose haben. Die allogene Stammzelltransplantation stellt hier eine Therapieoption dar, die für einen Teil dieser Patienten kurativ sein kann. Zudem bietet sie die Möglichkeit, ein vom Spender stammendes Immunsystem zu etablieren, welches potenziell Anti-Tumor-Effekte vermitteln kann. Weitere immunologische Ansätze, insbesondere therapeutische Antikörper, können diese Effekte klinisch nachweisbar verstärken.