Skip to main content
Erschienen in: Operative Orthopädie und Traumatologie 5/2020

21.09.2020 | Fixateur externe | Operative Techniken

Fixateur externe am Ellenbogen

verfasst von: T. Leschinger, M.D., N. Ott, M. Hackl, PhD.; M.D., K. Wegmann, PhD.; M.D., L. P. Müller, PhD.; M.D.

Erschienen in: Operative Orthopädie und Traumatologie | Ausgabe 5/2020

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Operationsziel

Die Anlage eines Fixateur externe am Ellenbogen kann statisch als temporäre Stabilisierung oder als Bewegungsfixateur erfolgen. Als Bewegungsfixateur wird durch Kontrolle der Gelenkführung und Reduktion der kompromittierenden Kräfte auf die osteoligamentären Strukturen eine funktionelle Nachbehandlung ermöglicht.

Indikationen

Als temporäre Stabilisierung des Ellenbogens findet der Fixateur externe als „Damage-Control-Verfahren“ Verwendung. Als Bewegungsfixateur kommt er als zusätzliche Protektion/Bewegungskontrolle nach komplexen osteoligamentären Eingriffen oder bei persistenter Luxationsneigung des Gelenks auch als alleiniges Verfahren zum Einsatz. Zudem findet er zum Teil bei der Distraktionsarthrolyse bei bewegungssteifen Ellenbogen sowie als Salvage-Prozedur bei relevanten Komorbiditäten im Rahmen der Frakturbehandlung Verwendung.

Kontraindikationen

Als Kontraindikationen sind insbesondere eine Unerfahrenheit mit dem Konzept sowie ein lokaler, florider Infekt auf Höhe der angedachten Pinstellen zu nennen. Zudem sind für die Behandlung die Compliance und das Verständnis der Patienten für das Verfahren unerlässlich.

Operationstechnik

Der Präparation der Weichteile zum Setzen der Pins ist für eine sichere Freilegung des Knochens der Vorzug gegenüber Stichinzisionen zu geben. Die Kenntnisse über den Verlauf der neurovaskulären Strukturen (insbesondere N. radialis) sind unerlässlich. Bei Anlage eines Bewegungselementes ist zudem das Wissen über die Lage und die Detektion des idealisierten Drehzentrums von Bedeutung.

Weiterbehandlung

Die Nachbehandlung hängt im Wesentlichen von der zugrunde liegenden Verletzung ab. Bei Anlage eines Bewegungsfixateurs ist die frühestmögliche Freigabe der Bewegung das Ziel. Das Verblocken des Bewegungsfixateurs kann dennoch kurzzeitig sinnvoll sein. Eine adäquate Pinpflege ist über die Dauer der Behandlung essenziell, um Komplikationen vorzubeugen.

Ergebnisse

Für die Therapie von instabilen Ellenbogen wurden nach primärer und sekundärer Anlage eines Bewegungsfixateurs gute funktionelle Resultate berichtet. Auch für die Verwendung im Rahmen der Arthrolyse (additiv bei offener Arthrolyse oder Distraktionsarthrolyse) wurden ein relevanter Bewegungszugewinn und gute funktionelle Scores verzeichnet. Dem gegenüber steht jedoch eine wesentliche Zahl an operationsassoziierten Komplikationen. Als definitive „Salvage-Prozedur“ bei einem selektierten älteren Patientengut mit relevanten Komorbiditäten konnten in kleinen Fallserien zufriedenstellende Resultate berichtet werden.
Literatur
3.
Metadaten
Titel
Fixateur externe am Ellenbogen
verfasst von
T. Leschinger, M.D.
N. Ott
M. Hackl, PhD.; M.D.
K. Wegmann, PhD.; M.D.
L. P. Müller, PhD.; M.D.
Publikationsdatum
21.09.2020
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Fixateur externe
Erschienen in
Operative Orthopädie und Traumatologie / Ausgabe 5/2020
Print ISSN: 0934-6694
Elektronische ISSN: 1439-0981
DOI
https://doi.org/10.1007/s00064-020-00676-6

Weitere Artikel der Ausgabe 5/2020

Operative Orthopädie und Traumatologie 5/2020 Zur Ausgabe

Arthropedia

Grundlagenwissen der Arthroskopie und Gelenkchirurgie. Erweitert durch Fallbeispiele, Videos und Abbildungen. 
» Jetzt entdecken

Knie-TEP: Kein Vorteil durch antibiotikahaltigen Knochenzement

29.05.2024 Periprothetische Infektionen Nachrichten

Zur Zementierung einer Knie-TEP wird in Deutschland zu über 98% Knochenzement verwendet, der mit einem Antibiotikum beladen ist. Ob er wirklich besser ist als Zement ohne Antibiotikum, kann laut Registerdaten bezweifelt werden.

Häusliche Gewalt in der orthopädischen Notaufnahme oft nicht erkannt

28.05.2024 Häusliche Gewalt Nachrichten

In der Notaufnahme wird die Chance, Opfer von häuslicher Gewalt zu identifizieren, von Orthopäden und Orthopädinnen offenbar zu wenig genutzt. Darauf deuten die Ergebnisse einer Fragebogenstudie an der Sahlgrenska-Universität in Schweden hin.

Fehlerkultur in der Medizin – Offenheit zählt!

28.05.2024 Fehlerkultur Podcast

Darüber reden und aus Fehlern lernen, sollte das Motto in der Medizin lauten. Und zwar nicht nur im Sinne der Patientensicherheit. Eine negative Fehlerkultur kann auch die Behandelnden ernsthaft krank machen, warnt Prof. Dr. Reinhard Strametz. Ein Plädoyer und ein Leitfaden für den offenen Umgang mit kritischen Ereignissen in Medizin und Pflege.

Mehr Frauen im OP – weniger postoperative Komplikationen

21.05.2024 Allgemeine Chirurgie Nachrichten

Ein Frauenanteil von mindestens einem Drittel im ärztlichen Op.-Team war in einer großen retrospektiven Studie aus Kanada mit einer signifikanten Reduktion der postoperativen Morbidität assoziiert.

Update Orthopädie und Unfallchirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.