Erschienen in:
01.10.2007 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Funktionelle Obstipation im Kindesalter
verfasst von:
A.C. Hauer
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 10/2007
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Zusammenfassung
Definitionsgemäß liegt eine Obstipation vor, wenn die Defäkation seit mehr als 2 Wochen erschwert oder verzögert erfolgt. Bestehen diese Probleme seit mehr als 8 Wochen, spricht man von einer chronischen Obstipation. Bei mehr als 90% der Kinder >1 Jahr handelt es sich um eine funktionelle Obstipation. Bei Säuglingen kann die Verstopfung dagegen häufiger organischer Genese sein und sogar bedrohliche Auswirkungen haben, sodass prinzipiell anhand anamnestischer und klinischer „Alarmzeichen“ zwischen organisch bedingter und funktioneller Obstipation differenziert werden muss. Letztere basiert meist auf einem Circulus vitiosus aus „Stuhlverhalten – erschwerter Defäkation – Schmerzen“, sodass eine effektive Stuhlentleerung, mittels Polyethylenglykol 3350–4000 (Macrogol) auch oral durchführbar, den Beginn der Therapie darstellt, gefolgt von langfristigen Maßnahmen zur kontinuierlichen Konsistenzminderung des Stuhls (u. a. Ernährungsmodifikation), evtl. in Kombination mit einer Verhaltenstherapie.