Erschienen in:
15.04.2022 | Haartransplantation | Leitthema
Haartransplantation – nachhaltige ärztliche Planung und Durchführung
verfasst von:
Dr. Andreas M. Finner
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund und Ziele
Die mikrochirurgische autologe Haartransplantation als Follicular-Unit-Transplantation ermöglicht eine dauerhafte, natürlich aussehende Verbesserung bei androgenetischer Alopezie von Mann und Frau sowie Kopfhautnarben.
Material, Methoden und Ergebnisse
Voraussetzungen sind ausreichend patienteneigene Spenderhaare und realistische Patientenerwartungen sowie eine individuelle und persönliche Planung der Verteilung der Transplantate für eine nachhaltige Haarwiederherstellung. Eine ärztliche Voruntersuchung und Aufklärung sind dazu unerlässlich. Durch Verpflanzung von bis zu mehreren tausend Follikeleinheiten in hoher Dichte in passgerechte Mikroschlitze sind sehr natürliche Ergebnisse erreichbar, auch eine Verdichtung ohne Verletzung bestehender Haare ist so möglich. Bei progredienter bzw. ausgeprägter androgenetischer Alopezie ist eine zusätzliche medikamentöse Stabilisierung empfehlenswert, da ansonsten – je nach Spenderhaarmenge – nur Teilrekonstruktionen in zufriedenstellender Dichte möglich sein können.
Diskussion
Da die Haartransplantation eine präzise Planung und zügige Abfolge einzelner Schritte bei schonender Handhabung der winzigen lebenden Grafts erfordert, sind die Erfahrung und Übung von Haarchirurg/in und festem Team entscheidend. Die medizinischen Risiken bei fließbandähnlicher Durchführung operativer Tätigkeiten durch nichtärztliches, unerfahrenes Personal, wovon leider im In- und Ausland zunehmend berichtet wird, sind nicht zu unterschätzen. Der Verband deutscher Haarchirurgen (VDHC) und die internationale Dachgesellschaft International Society of Hair Restoration Surgery (ISHRS) bieten seriöse Informationen für Patienten und Leitlinien sowie Fortbildungen zur Sicherung der Qualitätsstandards für interessierte Ärzte.