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Erschienen in: Der Gynäkologe 7/2013

01.07.2013 | Frauengesundheit in der Praxis

Hygiene und Infektionsprävention in der gynäkologischen Praxis

Anforderungen und Beobachtungen

verfasst von: E. Jager, PD Dr. U. Heudorf

Erschienen in: Die Gynäkologie | Ausgabe 7/2013

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Zusammenfassung

In gynäkologischen Praxen werden sehr unterschiedliche Patientinnen betreut: von der gesunden Schwangeren, Patientinnen, die – in der Regel unerkannt – mit multiresistenten Erregern kolonisiert sind, Patientinnen mit Infektionserkrankungen, insbesondere STD, bis hin zu Patientinnen mit schweren Krebserkrankungen. Eine sachgerechte Hygiene soll Übertragungen von Erregern und Infektionserkrankungen auf das Personal und die nächsten Patientinnen vermeiden. An erster Stelle steht hierbei die Händehygiene. Die Besonderheit in der gynäkologischen Praxis besteht darin, dass sehr viele Untersuchungen mit Schleimhautkontakt durchgeführt werden. Dies setzt neben der adäquaten Händehygiene (Schutzhandschuhe, Händedesinfektion) sachgerecht aufbereitete Instrumente (z. B. Spekula) voraus. Bei den Begehungen des Amtes für Gesundheit in Frankfurt am Main zeigten sich hier in fast der Hälfte der Praxen erhebliche Probleme, die unbedingt abgestellt werden müssen, entweder durch verbesserte Medizinprodukteaufbereitung oder durch Einsatz von Einwegmaterialien. Eine gute Hygiene sicherzustellen liegt in der Verantwortung der Praxisinhaber und Mitarbeiter selbst, zum Schutz von Patientinnen und Personal vor Infektionen – und nicht zuletzt auch zum Schutz vor Beschwerden oder Prozessen.
Fußnoten
1
Informationen zu multiresistenten Erregern unter http://www.rki.de oder bei den regionalen MRE-Netzwerken, z. B. http://www.mre-rhein-main.de.
 
2
Ausnahme: Bei nasaler MRSA-Besiedelung und gleichzeitigem akuten Infekt der oberen Atemwege ist eine Streuung über Tröpfchen möglich.
 
4
Z. B. http://www.bode-science-center.de/center/praxiswissen.html, http://www.schuelke.com/de/de/default/47917.php.
 
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Metadaten
Titel
Hygiene und Infektionsprävention in der gynäkologischen Praxis
Anforderungen und Beobachtungen
verfasst von
E. Jager
PD Dr. U. Heudorf
Publikationsdatum
01.07.2013
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Die Gynäkologie / Ausgabe 7/2013
Print ISSN: 2731-7102
Elektronische ISSN: 2731-7110
DOI
https://doi.org/10.1007/s00129-013-3213-z

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