Zusammenfassung
Der variable Immundefekt (Common Variable Immunodeficiency, CVID) bezeichnet eine Gruppe von angeborenen Immundefekterkrankungen, die durch einen Mangel an Immunglobulin G und A und ein gestörtes Impfansprechen charakterisiert ist. Sie manifestiert sich zumeist im jungen Erwachsenalter mit rezidivierenden bakteriellen Infektionen der oberen und unteren Atemwege. Bei etwa der Hälfte aller CVID-Patienten treten Autoimmunerkrankungen auf und bei ca. 20 % eine interstitielle Lungenerkrankung (ILD), die in der Literatur oft als granulomatöse, lymphozytäre interstitielle Lungenerkrankung (GLILD) bezeichnet wird. Verschiedene pathologische Muster sind mit der CVID-ILD assoziiert: Granulome, lymphozytäre Infiltrationen (LIP), seltener auch eine organisierende Pneumonie und die nichtspezifische interstitielle Pneumonie (NSIP). Bei klinischen Symptomen, signifikanten lungenfunktionellen Einschränkungen und/oder progredientem Verlauf ist eine immunsuppressive Therapie indiziert.