Zusammenfassung
Inzisionalhernien treten bei 8–20 % der Patienten mit chirurgischem Zugang zum Abdomen auf, sei es nach offenen Eingriffen oder nach Trokarzugängen. Die meisten Inzisionalhernien treten im ersten Jahr nach der Indexoperation auf, allerdings steigt das Risiko mit der Zeit weiterhin kontinuierlich. Dieser Anstieg an Inzidenz über die Zeitachse lässt sich durch die multifaktorielle Ätiologie der Inzisionalhernien erklären: Art des Zugangs, Qualität des Bauchdeckenverschlusses, subkutane Wundheilungsstörung nach der Indexoperation, Adipositas, Komorbiditäten (besonders Diabetes mellitus und Kollagenschwäche) sowie Nikotinkonsum sind die häufigsten Risikofaktoren. Allerdings ist durch die zunehmende Zahl laparoskopischer Operationen eine rückläufige Tendenz an Inzisionalhernien bemerkbar. Patienten mit inzisionalen Hernien haben nicht nur klinische Probleme (Größenzunahme der Hernie, Schmerzen, Passageprobleme, Hautulzerationen, usw.), sondern erfahren auch einen deutlichen Einschnitt in ihrer Lebensqualität.