Erschienen in:
22.10.2020 | Kardiopulmonale Reanimation | Facharzt-Training
28/w – G II P 0 mit Kreislaufkollaps/Schocksymptomatik unter Geburt
Vorbereitung auf die Facharztprüfung: Fall 16
verfasst von:
Dr. med. Astrid Hellmund, Waltraut Maria Merz, Ulrich Gembruch
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Sonderheft 1/2020
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Auszug
Eine 28jährige Gravida II Para 0 ohne Vorerkrankungen (Zustand nach einem Frühabort) mit unauffälligem Schwangerschaftsverlauf wurde bei Terminüberschreitung von 41 + 1 Schwangerschaftswochen eingeleitet. Nach oraler Gabe von 25 µg, 50 µg und 50 µg Misoprostol zu den Zeitpunkten Stunde 0, 4 bzw. 8 entwickelte die Patientin regelmäßige Wehentätigkeit, bei 4 cm Muttermunderöffnung erhielt sie eine Periduralanästhesie. Der Geburtsverlauf und die fetale Herzfrequenz sowie die maternalen Vitalparameter einschließlich der Temperaturmessung waren zunächst völlig unauffällig. In der Austreibungsperiode gab sie plötzliches Unwohlsein an, es kam zu Erbrechen und zu einer maternalen Tachykardie von 130/min. Bei einer Basalfrequenz von 135 SpM (Schläge pro Minute) zeigten sich im CTG (Kardiotokogramm) variable Dezelerationen mit einem Nadir bei 80 SpM. Die Geburt wurde umgehend mittels Vakuumextraktion 13 min nach Einsetzen der ersten Symptome beendet (Apgar-Score: 6, 8 und 9 nach 1, 5 bzw. 10 min, Nabelarterie: pH 6,84; Base excess −13 mval/l). Die Plazentaentwicklung erfolgte vollständig 7 min. später initial ohne Anzeichen einer verstärkten vaginalen Blutung, während die Patientin zunehmend eine ausgeprägte Hypotonie (Blutdruckabfall auf 60/40 mm Hg), eine Tachykardie von 130/min sowie eine Ateminsuffizienz mit einer Sauerstoffsättigung von 84 % aufwies. …