Erschienen in:
25.06.2021 | Genu valgum | Leitthema
Kniegelenksnahe Wachstumsmodulation durch Hemiepiphysiodese
Neue Operationstechniken: Fortschritte und Risiken
verfasst von:
Dr. B. Vogt, A. Frommer, G. Gosheger, G. Toporowski, H. Tretow, R. Rödl, A. Laufer
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Die Korrektur von Achsfehlstellungen der unteren Extremität in der Frontalebene zählt zu den wesentlichen Aufgaben der Kinderorthopädie. Im Kindes- und Jugendalter kann das Wachstumspotenzial der Epiphysenfugen zum operativen Ausgleich dieser Beinachsendeformitäten genutzt werden. Die Wachstumsmodulation mittels Hemiepiphysiodese (HED) wird durch eine permanente oder temporäre asymmetrische Blockierung der Epiphysenfuge erreicht. Bei der permanenten HED erfolgt eine irreversible Destruktion der Wachstumsfuge, weshalb eine exakte Bestimmung des Interventionszeitpunktes unabdingbar ist. Die temporäre HED mittels Tension-Band-Implantaten wie 2‑Loch-Platten und flexiblen Klammern hat sich mittlerweile mit ausgezeichneten Ergebnissen als Standardmethode zur Wachstumslenkung etabliert. Implantatassoziierte Komplikationen konnten durch stetige Modifikation der Implantate bedeutend reduziert werden. Verschiedene experimentelle Verfahren besitzen das Potenzial zur Durchführung einer Wachstumsmodulation, möglicherweise sogar ohne die Notwendigkeit einer chirurgischen Intervention.