Erschienen in:
26.08.2019 | Kolonkarzinom | Originalien
Zehn Jahre Kolonkarzinomchirurgie an tertiärem Zentrum
Qualitätssicherung
verfasst von:
S. Krüger, T. Goldbach, H. Ptok, R. Steinert, S. Wolff, R. Otto, I. Gastinger, H. Lippert, R. S. Croner, Prof. Dr. F. Meyer
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Einleitung
Qualitätssicherungsstudien leisten einen wertvollen Beitrag zur Optimierung des diagnostischen und therapeutischen Procederes zur stetigen Verbesserung des Patientenoutcomes in der onkochirurgischen Behandlung des Kolonkarzinoms (KK).
Ziel
Auswertung der Therapie-assoziierten Daten konsekutiver Patienten mit histologisch gesichertem Kolonkarzinom (KK) eines tertiären Zentrums über einen definierten Zeitraum.
Methode: Über 10 Jahre wurden Patienten mit primärem KK mittels eines standardisierten Erfassungsbogens des „AN-Instituts für Qualitätssicherung (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)“ prospektiv erfasst und im Rahmen dieser unizentrischen Studie retrospektiv hinsichtlich prä-, peri- und postoperativer Qualitätsparameter auf das frühpostoperative und onkochirurgische Langzeit-Outcome analysiert.
Ergebnisse
Vom 01.10.2002 bis 30.09.2012 wurden 614 Patienten (Durchschnittsalter: 66,9 [Streubreite: 18–94] Jahre; 60,6 % Männer) dokumentiert: 14,3 % (n = 88) waren > 80 Jahre alt; die Frauen waren signifikant (sign.) älter (p = 0,006), die Männer sign. adipöser (p = 0,006). Zum Aufnahmezeitpunkt war bei 73,5 % das KK histologisch gesichert (synchrone Metastasierung: 30,1 % [n = 185]). Die häufigsten Tumorlokalisationen waren das Colon (C.) sigmoideum (38,8 %), C. ascendens (19,6 %) und das Zökum (13,7 %). Die Resektionsrate betrug 98,0 % (kurative/palliative Intention: 68,3 % [n = 403]/31,7 % [n = 190]). Das Stadium pT3 lag postoperativ in 50,9 % der Fälle [n = 307] vor. Die KK verteilten sich über die UICC-Stadien wie folgt – I/II/III/IV: 16,5 %/21,5 %/23,9 %/26,7 %. Die Raten an intraoperativen/allgemeinen/spezifischen Komplikationen/Morbidität sowie Hospitalletalität betrugen 9,3 %/22,9 %/22,3 %/42,7 % und 4,6 %. Die Anastomoseninsuffizienzrate/Gesamtüberleben/5‑Jahres-Überlebensrate (5‑JÜR)/krankheitsfreies 5‑Jahres-Überleben/Lokalrezidivrate lagen bei 3,8 %/57,3 %/50,8 %/54,6 % und 4,0 %. Die Überlebenswahrscheinlichkeit ist in der multivariaten Analyse vom UICC-Stadium (HR: 12,47; p=0,004), ASA-Score (HR: 7,04; p<0,000), Metastasierung (HR: 6,57; p<0,000), Alter >80 Jahre (HR: 1,90; p=0,005) und dem Auftreten postoperativer Komplikationen (HR: 1,82; p<0,001) bestimmt.
Schlussfolgerung
Das ermittelte KK-Outcome entspricht den bisher publizierten Daten und bildet eine Basis für weiterführend angezeigte interne Qualitätssicherung.