Erschienen in:
01.09.2023 | Kolonkarzinom | Epidemiologie
Präzisionsonkologie in der Versorgungsrealität am Beispiel des Kolonkarzinoms
verfasst von:
Irina Surovtsova, Petra Neuser, Daria Kokh, Claudia Winzler, Soo-Zin Kim-Wanner, Dr. med. Philipp Morakis
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 10/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die personalisierte Medizin in der Onkologie erfordert die Berücksichtigung der molekularpathologischen Tumoreigenschaften. Die Landeskrebsregister erfassen auch Informationen zu Biomarkern und Therapiedetails.
Fragestellung
Analyse der in den Landeskrebsregistern dokumentierten Systemtherapie bei metastasiertem Kolonkarzinom unter Berücksichtigung des KRAS-Mutationsstatus und Vergleich mit den Leitlinienempfehlungen.
Material und Methode
Auswertung von Daten der Krebsregister der Bundesländer Hessen und Baden-Württemberg zum metastasierten Kolonkarzinom der Erstdiagnosejahre 2015 bis 2021 einschließlich des KRAS-Mutationsstatus, der Seitenlokalisation und der Systemtherapie.
Ergebnisse
Über 1500 Fälle mit metastasiertem Kolonkarzinom und Information zum KRAS-Mutationsstatus wurden identifiziert. Bei KRAS-mutierten-Tumoren überwiegt eine Anti-VEGF-basierte Therapie. Die Gabe von Anti-EGFR wird hier nur vereinzelt berichtet. Bei linksseitigem KRAS-Wildtyp-Karzinom wird am häufigsten eine Anti-EGFR-basierte Therapie dokumentiert. In einigen Fällen trifft dies auch bei rechtsseitigem Karzinom zu. Alle Patienten erhalten eine Chemotherapie, isoliert oder zusätzlich zur Immuntherapie mit Anti-EGFR, Anti-VEGF oder Anti-EGFR plus Anti-VEGF.
Schlussfolgerungen
Die Daten zeigen in der Mehrzahl, aber nicht allen Fällen die Umsetzung der Leitlinienempfehlungen bei metastasiertem Kolonkarzinom. Mithilfe der Daten der Landeskrebsregister kann die Umsetzung der Leitlinienempfehlungen auch im Bereich der personalisierten Medizin geprüft werden.