Erschienen in:
22.03.2021 | Leberzirrhose | Schwerpunkt
Hepatische Enzephalopathie und Sarkopenie: pathogenetische Bedeutung und therapeutische Implikationen von Ammoniak
verfasst von:
M. Kluge, M. Demir, Prof. Dr. Frank Tacke
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 3/2021
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Zusammenfassung
Hepatische Enzephalopathie und Sarkopenie sind häufige Komplikationen einer Leberzirrhose, die die Prognose dramatisch verschlechtern. Ammoniak spielt eine zentrale Rolle in der Pathogenese der hepatischen Enzephalopathie und dessen Senkung ist das Ziel therapeutischer Ansätze. Neuere Erkenntnisse legen außerdem nahe, dass Ammoniak auch bei der Entstehung der Sarkopenie im Rahmen einer Leberzirrhose entscheidend ist und dieser Pathomechanismus eine potenzielle Zielstruktur für künftige medikamentöse Therapien darstellt. Aufgrund des hohen Risikos, im Rahmen einer Leberzirrhose eine Sarkopenie zu entwickeln, sollten Patienten regelmäßig bezüglich des Ernährungsstatus evaluiert und gegebenenfalls eine weiterführende Sarkopeniediagnostik eingeleitet werden. Während zur Behandlung und Prophylaxe der hepatischen Enzephalopathie neben der adäquaten Ernährungstherapie auch medikamentöse Therapieoptionen bestehen, wird zur Behandlung der Sarkopenie ein multimodaler Ansatz aus Ernährungstherapie und körperlichem Training verfolgt.