26.04.2024 | Analfissur | CME
Analfissur
verfasst von:
PD Dr. med. Sabine Kersting, Eugen Berg
Erschienen in:
coloproctology
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Zusammenfassung
Die Analfissur gehört zu den häufigsten proktologischen Erkrankungen. Typischerweise leiden die Patienten unter starken analen Schmerzen bei und nach der Defäkation. Die Therapie ist primär konservativ. Hierunter und unter zusätzlicher lokaler Applikation von Kalziumkanalblockern oder Nitraten heilt ein Großteil der Fissuren ab. Erst wenn eine mehrwöchige konservative/medikamentöse Therapie zu keiner Beschwerdebesserung geführt hat, kann ein operatives Prozedere in Erwägung gezogen werden. Hierbei muss aber die Gefahr der postoperativen Stuhlinkontinenz bedacht werden, sodass bei Patienten mit schwachem Sphinktertonus die Indikation zur Operation äußerst zurückhaltend gestellt werden sollte. Das Operationsverfahren der Wahl ist in Deutschland die Fissurektomie, gegebenenfalls mit Defektdeckung durch einen Verschiebelappen. Botulinumtoxin ist aktuell nicht für die Erstlinientherapie der Analfissur vorgesehen. Nach Leitlinien besteht eine „Kann-Empfehlung“ für die Zweitlinientherapie alternativ zur Operation.