Erschienen in:
01.11.2013 | Schwerpunkt
Molekularbiologischer Erregernachweis aus FFPE-Proben bei zephaler Mykose
verfasst von:
Dr. A. Bernhardt, L. de Boni, H.A. Kretzschmar, K. Tintelnot
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 6/2013
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Auf Grund mangelnder histopathologischer Differenzierungsmöglichkeit ist eine eindeutige Identifizierung eines Mykoseerregers nur selten möglich. Um das Erregerspektrum bei einer zephalen Mykose besser erfassen zu können, ist das Einbeziehen weiterer Methoden erforderlich.
Material und Methoden
In einer retrospektiven Untersuchung wurden 24 formalinfixierte, in Paraffin eingebettete („formalin-fixed, paraffin-embedded“, FFPE) Proben von Patienten mit histologisch gesicherter zerebraler bzw. zephaler Mykose mit molekularbiologischen Methoden analysiert.
Ergebnisse
In 2 zu Lebzeiten gewonnenen Proben konnte sowohl die humane als auch Pilz-DNA nachgewiesen und somit eine eindeutige Diagnose gestellt werden. Bei länger fixiertem Gewebe war der Nachweis von humaner und Pilz-DNA nur noch in 60 bzw. 47 % der untersuchten Proben möglich. Am häufigsten konnte die Diagnose einer Aspergillose (n = 9) gestellt werden, außerdem die einer Mukormykose (n = 2) und einer importierten Blastomykose (n = 1).
Schlussfolgerungen
Ein DNA-Nachweis ist erfolgversprechend bei Biopsiematerial, jedoch nur begrenzt möglich aus autoptisch gewonnenem Gehirn, welches über einen längeren Zeitraum fixiert wurde. Für die eindeutige Erregerdiagnostik bei Verdacht auf eine zephale Mykose sollte die Probengewinnung im Falle einer postmortalen Diagnostik aus einem Herdbefund vor einer längeren Formalinfixierung erfolgen, um zumindest retrospektiv den Erreger molekularbiologisch zuverlässiger identifizieren zu können.