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Erschienen in: Der MKG-Chirurg 2/2012

01.05.2012 | Für die Praxis

Faziale Riss-Quetsch-Wunden

Bericht aus der MKG-chirurgischen Unfallambulanz

verfasst von: Dr. G.F. Raschke, R.-D. Bader, D. Reymann, S. Schultze-Mosgau

Erschienen in: Die MKG-Chirurgie | Ausgabe 2/2012

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Zusammenfassung

Das Gesicht ist eine Prädilektionsstelle für das Auftreten von Traumata. Die chirurgische Versorgung fazialer Weichgewebetraumata gehört zu den häufigsten mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Aufgaben im Bereich der Notfallmedizin. Im vorliegenden Beitrag werden die wesentlichen diagnostischen und therapeutischen Schritte der Versorgung fazialer Weichgewebeverletzungen dargestellt. Dazu wurde ein Kollektiv von 75 Patienten, die 100 faziale Riss-Quetsch-Wunden aufwiesen und in unserer Unfallambulanz therapiert wurden, evaluiert. Die Ursache einer Verletzung sollte zweifelsfrei geklärt werden. Ein Verdacht auf das Vorliegen einer Synkope, eines entgleisten Diabetes mellitus oder eines epileptischen Anfalls ist abklärungsbedürftig. Ein Schädel-Hirn-Trauma kann normalerweise klinisch diagnostiziert werden und ist überwachungspflichtig. Klinischen Hinweisen auf eine Fraktur muss radiologisch nachgegangen werden. Die Erhebung des Tetanusimpfstatus ist bei jeder Wundversorgung notwendig. Die Morphologie der Weichteilverletzungen sollte dokumentiert werden. Wesentlich sind hierbei Wundform, -tiefe und -größe. Eine Fotodokumentation wird aus forensischen Gründen empfohlen. Die chirurgische Versorgung fazialer Weichgewebeverletzungen sollte standardisiert erfolgen. Verschmutzte Wunden müssen vor ihrem Verschluss sorgfältig gereinigt und begleitend antibiotisch therapiert werden. Insgesamt zeigen faziale Riss-Quetsch-Wunden nach korrekter chirurgischer Therapie eine gute Heilungstendenz.
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Metadaten
Titel
Faziale Riss-Quetsch-Wunden
Bericht aus der MKG-chirurgischen Unfallambulanz
verfasst von
Dr. G.F. Raschke
R.-D. Bader
D. Reymann
S. Schultze-Mosgau
Publikationsdatum
01.05.2012
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die MKG-Chirurgie / Ausgabe 2/2012
Print ISSN: 2731-748X
Elektronische ISSN: 2731-7498
DOI
https://doi.org/10.1007/s12285-012-0286-y

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