Zusammenfassung
Die offene Leistenhernienversorgung in Lokalanästhesie wird seit vielen Jahren in den USA und in Europa auch im ambulanten Bereich angewendet. Grundsätzlich gibt es nur wenige Kontraindikationen: große nichtreponible Hernien, Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen bzw. mit Compliance-Problemen und solche mit ausgeprägter Adipositas. Ein Vorteil der Lokalanästhesie ist die geringere Rate an Harnretention gegenüber anderen Narkoseverfahren (0–1 % vs. 3 %), obwohl ca. 8 % der Patienten intraoperativ doch Schmerzen verspüren und eine zusätzliche Sedierung bzw. i.v.-Analgesie brauchen. Es gibt zwei Methoden der Lokalanästhesie: a) die schrittweise Infiltration im Rahmen der Operation; b) die Infiltration der Inguinalnerven bei ihrem Durchtritt durch die Bauchdecke („inguinal block“). Meistens werden beide Verfahren kombiniert.