Erschienen in:
30.03.2021 | Ultraschall | Leitthema
Weichgewebezysten der Kopf-Hals-Region
verfasst von:
PD Dr. med. Dr. med. dent. O. Ristow, M. Appel, J. Moratin, C. Freudlsperger, J. Hoffmann
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Weichgewebezysten der Kopf-Hals-Region manifestieren sich zumeist als langsam an Größe zunehmende, gut abgrenzbare, schmerzlose Schwellungen, bei denen mit zunehmender Größe Begleitsymptome durch das verdrängende Wachstum oder durch Superinfektion hinzukommen können. Nicht selten sind die Zysten mit Weichgewebefisteln assoziiert. Der Diagnostik sollte immer die Erhebung einer ausführlichen Anamnese vorausgehen, da sich einige der Zysten (z. B. laterale/mediane Halszyste) bereits in der frühen Kindheit manifestieren, wohingegen andere erst seit kurzer Zeit, beispielsweise traumatisch bedingt, bestehen (z. B. submuköse Zysten). Die klinische Untersuchung kann durch eine Sonographie ergänzt werden. Bei unklaren Fällen oder zur besseren Therapieplanung kann eine Schnittbildgebung mit multiplanarer Darstellung hilfreich sein. Therapie der Wahl ist i. d. R. die vollständige chirurgische Exstirpation der Zyste; eine histopathologische Aufarbeitung zur Diagnosesicherung ist obligat. Eine Zystostomie oder eine Sklerosierung zystischer Veränderungen sollte aufgrund des erhöhten Rezidivrisikos und der unvollständigen histologischen Untersuchung derzeit nur als Therapiealternative besonderen Fälle vorbehalten sein.