Erschienen in:
24.01.2024 | Natürliche Kontrazeption | Leitthema
Grundlagen der Zyklusbeobachtung – was brauchen wir für die tägliche Beratung?
verfasst von:
Dr. Petra Frank-Herrmann, Nefeli Malliou-Becher
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Die Selbstbeobachtung des Zyklus bietet Frauen eine detaillierte Möglichkeit, ihren Zyklus zu verfolgen, den Ovulationszeitpunkt und das fertile Fenster zu bestimmen sowie mögliche Zyklusstörungen zu erkennen und wird als Natürliche Familienplanung (NFP) bezeichnet. Die Grundlagen der Zyklusbeobachtung beinhalten die Veränderungen im Zervixschleim und der Basaltemperatur. Der Zervixschleim wird äußerlich an der Vulva festgestellt und dient als Indikator für das fertile Fenster und zusammen mit dem Temperaturanstieg für den Ovulationszeitpunkt. Die Zyklusbeobachtung erfordert keine regelmäßigen Zyklen oder einen bestimmten Lebensstil. Es gibt unterschiedliche Ansätze und Methoden der NFP, deren Qualität und Effektivität variiert. Zyklus-Apps und neue Messsysteme haben zwar die Verbreitung der Zyklusbeobachtung verstärkt, sind aber sehr häufig unzuverlässig. Weiterhin werden LH(luteinisierendes Hormon)-Kits oft überschätzt und können zu falschen Ergebnissen führen. Gynäkolog/innen können Frauen an qualifizierte Beraterinnen verweisen, um die von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin (DGGEF) empfohlene Methode Sensiplan (MW Malteser Werke gGmbH, Köln, Deutschland) zu erlernen. Diese hat sich aufgrund ihrer Verhütungssicherheit, des klar definierten Regelwerks und der kontinuierlichen wissenschaftlichen Evaluation etabliert.