Erschienen in:
01.01.2010 | Schwerpunkt
Nephrogene systemische Fibrose
Eine seltene Erkrankung mit schwerwiegenden Folgen
verfasst von:
PD Dr. J.T. Kielstein, FASN, M. Schiffer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2010
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Abstract
Die nephrogene systemische Fibrose ist eine progressive, potenziell tödlich verlaufende, systemische fibrosierende Erkrankung, die multiple Organe betreffen kann. Sie ist mit der Exposition von Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz mit gadoliniumbasiertem Kontrastmittel verbunden, das bei der Magnetresonanztomographie benutzt wird. Aufgrund dieser Verbindung zwischen nephrogener systemischer Fibrose und gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln warnte die U.S. Food and Drug Administration kürzlich vor dem Gebrauch dieser Kontrastmittel bei Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate unter 30 ml/min pro 1,73 m2 oder mit einer akuten Nierenschädigung in Verbindung mit einem hepatorenalen Syndrom oder perioperativ bei Lebertransplantation. Lineare nicht-ionische gadoliniumbasierte Kontrastmittel, die stärker dazu neigen, Gadolinium frei zu setzen, führen häufiger zu einer nephrogenen systemischen Fibrose. Der Pathomechanismus dieser fibrosierenden Erkrankung ist noch nicht ganz verstanden, jedoch konnten Risikofaktoren identifiziert werden. Da bisher keine etablierte Therapie für die nephrogene systemische Fibrose existiert, ist die Prävention vor einer Gadoliniumexposition entscheidend für Hochrisikopatienten.