Erschienen in:
17.06.2021 | Netzhautablösung | Originalien
Ablatiochirurgie: Trends über 15 Jahre
verfasst von:
Dr. Viola Radeck, Horst Helbig, Teresa Barth, Maria-Andreea Gamulescu, Philipp Prahs, David Maerker
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Sonderheft 1/2022
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Zusammenfassung
Einleitung
Es soll untersucht werden, wie sich die Versorgung von Patienten mit Netzhautablösung im Laufe der letzten 15 Jahre verändert hat.
Methode
Die Akten aller 5101 Patienten, die sich zwischen Januar 2005 und März 2020 wegen einer rhegmatogenen Netzhautablösung an einem tertiären retinologischen Zentrum zur Operation vorstellten, wurden retrospektiv ausgewertet.
Ergebnisse
Die Zahl der Ablatiooperationen ist im Laufe dieser 15 Jahre kontinuierlich von ca. 150 auf ca. 600 pro Jahr gestiegen. Dabei lag die Zahl der Netzhautablösungen in den Sommermonaten ca. 20 % über der Anzahl in den Wintermonaten. Die anatomischen Ergebnisse am Wochenende im Notdienst unterschieden sich nicht wesentlich von den wochentags im Routineprogramm erzielten. Der relative Anteil einer Buckelchirurgie ging von über 60 % erheblich bis auf 5 % zurück. Zu Beginn des untersuchten Zeitraums wurde bei den meisten primären Vitrektomien eine Zusatzcerclage gelegt, hierauf wurde jedoch in den letzten Jahren fast vollständig verzichtet, ohne dass dabei eine Verschlechterung der Erfolgsraten beobachtet werden konnte. Eine primäre Silikontamponade wurde zunehmend seltener gewählt. Betrachtet man die Erfolgsraten der letzten 15 Jahre, lässt sich ein leichter Trend zu besseren Ergebnissen erkennen.
Schlussfolgerung
Die Behandlungsstrategien der Netzhautablösung haben sich in den letzten Jahren erheblich gewandelt: Weniger Buckelchirurgie, mehr Vitrektomien, weniger Zusatzcerclagen, seltener primäre Silikontamponade. Es zeigte sich ein leichter Trend zu besseren anatomischen Erfolgsraten.