Erschienen in:
01.12.2010 | In der Diskussion
Niedrige Influenzaimpfquoten bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen
Zeit für einen neuen Ansatz
verfasst von:
PD Dr. Dr. S. Wicker, H,F. Rabenau, R. Gottschalk, G. Krause, S. McLennan
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 12/2010
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Zusammenfassung
Trotz jahrzehntelanger Bemühungen, die Influenzaimpfquoten des medizinischen Personals zu verbessern, verbleiben diese auf einem unzureichenden Niveau. Lediglich jeder fünfte medizinisch Beschäftigte lässt sich in Deutschland impfen. Um nosokomiale Influenzaausbrüche zu vermeiden und den Schutz der Patienten sowie des medizinischen Personals sicherzustellen, sollten neue Konzepte zur Steigerung der Impfquoten erarbeitet werden. Erfahrungen aus den USA zeigen, dass die Einführung unterschriebener Impfablehnungen die Impfquoten erhöht. Ein möglicher Ansatz für Deutschland wäre eine Kombination aus unterschriebener Impfablehnung und dem ausschließlichen Einsatz geimpften Personals in definierten Bereichen. Hierdurch könnte auf der einen Seite die freie Entscheidung des medizinischen Personals über die Ablehnung einer medizinischen Behandlung respektiert werden, auf der anderen Seite würde dem Schutz der vulnerablen Patienten Rechnung getragen. In Deutschland sollten die Influenzadurchimpfungsquoten des medizinischen Personals erfasst werden, um die Umsetzung des Impfkonzeptes bewerten zu können. Analog zu den angestrebten Durchimpfungsquoten bei chronisch Kranken, sollte ein konkretes Impfziel für medizinisches Personal festgelegt werden.