Erschienen in:
17.02.2022 | Patellaluxation | Leitthema
Achskorrekturen bei patellofemoraler Dysbalance
verfasst von:
PD Dr. med. Jörg Dickschas
Erschienen in:
Knie Journal
|
Ausgabe 2/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Patellofemorale Dysbalance mit daraus resultierenden vorderen Knieschmerz oder patellofemoraler Instabilität ist meist multifaktoriell bedingt. In den letzten Jahren haben sich zunehmend auch Achsdeformitäten als Ursache der patellofemoralen Instabilität detektieren lassen. In der frontalen Achse ist hier das Genu valgum die relevante Deformität. Eine Achskorrektur ab einem Valguswinkel von 4° sollte bei symptomatischer patellofemoraler Dysbalance erwogen werden, je nach Analyse der Ganzbeinaufnahme femoral oder tibial kniegelenksnah zuklappend von medial. Die Torsionsdeformität (femoral erhöhte Innentorsion oder tibial erhöhte Außendrehung) stellt die andere das Patellofemoralgelenk ungünstig beeinflussende Achsabweichung dar. Auch hier sollte nach adäquater Analyse in der klinischen Untersuchung und mittels Torsionswinkel-CT bei deutlichen Torsionsabweichungen (über 10°) sowie entsprechender Klinik die Osteotomie als Therapie der Wahl erwogen werden. Die femorale bzw. tibiale Torsionsosteotomie, in schwerwiegenden Fällen auch als bifokale Osteotomie, zeigt in den momentan existierenden Studien gute klinische Ergebnisse.