Erschienen in:
09.02.2021 | Periphere arterielle Verschlusskrankheit | Leitthema
Die Epidemiologie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit und deren sozioökonomische Bedeutung – Synopse
verfasst von:
P. Calo, J. Corvalan, C.-A. Behrendt, D. Böckler, G. Rümenapf, U. Rother, C. Uhl, H. Görtz
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist die Manifestation der Atherosklerose als vaskuläre Systemerkrankung. Weltweit zeigt sich eine steigende Prävalenz bis zu 10 %, die bei einer älter werdenden Bevölkerung bis auf 20 % bei den über 70-Jährigen zunimmt. Nur ein Viertel der PAVK-Betroffenen ist symptomatisch. Frauen sind zum Zeitpunkt der Diagnosestellung älter als Männer, dann aber häufiger bereits im Stadium der kritischen Extremitätenischämie (CLI). Neben den funktionellen Beeinträchtigungen stellt die PAVK vor allem eine wichtige Markererkrankung für kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Morbidität und Mortalität dar. So beträgt die 1‑Jahres-Mortalität bei Patienten mit einer kritischen Extremitätenischämie bis zu 23 %. Eine frühzeitige Diagnose und evidenzbasierte Behandlung kann den Verlauf dieser Krankheit verlangsamen, die Lebensqualität verbessern und die Majoramputationsrate reduzieren. Die Kosten für die ambulante und stationäre Behandlung dieser Zielpopulation sind erheblich. In Deutschland wurde zwischen 2007 und 2009 ein Anstieg der Behandlungskosten um 21 % beobachtet. Der Anteil an den stationären Gesamtkosten betrug 4,9 %. Somit stellt die PAVK vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung mit einer Verdopplung des Anteils der über 65-Jährigen in den nächsten 35 Jahren eine medizinische und finanzielle Herausforderung für das Gesundheitssystem dar.