Erschienen in:
19.04.2021 | Pleuramesotheliome | Journal club
Nivolumab/Ipilimumab-Therapie des malignen Pleuramesothelioms
Doppelte Checkpointblockade beim MPM
verfasst von:
Prof. Dr. med. Andreas Schalhorn
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 4/2021
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Auszug
Hintergrund und Fragestellung: Das maligne Pleuramesotheliom (MPM) ist in der Mehrzahl der Fälle bei der Diagnose so weit fortgeschritten, das resektive Maßnahmen nicht mehr möglich sind. Der Tumor ist gegen die Mehrzahl der Zytostatika resistent. Seit der bereits 2003 publizierten randomisierten Studie von Nicholas J. Vogelsang und Kollegen ist bei chemotherapienaiven Patienten die Kombination aus Cisplatin/Pemetrexed (Cis/PMX) eine Art Therapiestandard, da sie im Vergleich zu einer Cis-Monotherapie das progressionsfreie Überleben (PFS) von 3,9 auf 5,7 Monate und das mediane Gesamtüberleben (OS) von 9,3 auf 12,1 Monate verlängerte [
1]. Die Langzeitergebnisse der verschiedenen Therapieansätze - Resektionen und/oder Bestrahlungen (RT) oder die Chemotherapie (CTX) - sind letztlich aber unbefriedigend; berichtet werden 5-Jahres-OS-Raten von unter 10 % [
2]. Daher ist es weiterhin zwingend nötig, nach neuen und effektiveren Therapieansätzen zu suchen. Nachdem sich die Immuncheckpointinhibition (ICI) mit Antikörpern gegen CTLA-4 ("cytotoxic T lymphocyte-associated antigen 4) sowie gegen PD-1 ("programmed cell death protein 1") oder PD-L1 ("programmed cell death-ligand 1") bei vielen soliden Tumoren als hoch effektiv erwiesen hat, sollte der Stellenwert der ICI auch beim MPM untersucht werden. Nach relativ positiven Ergebnissen in der Zweittherapie des MPM [
3] und bei einer gesicherten Überlebensverlängerung z. B. beim Melanom, Nierenzellkarzinom und nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) sollte im Rahmen der hier vorgestellten randomisierten Studie CheckMate 743 die Kombination aus Ipilimumab (Ipi) und Nivolumab (Nivo) als Erstlinientherapie mit dem bisherigen Standard Cis/PMX verglichen werden. …