Erschienen in:
11.03.2024 | Pneumokokkenimpfung | Leitthema
Pneumokokkenimpfung im Säuglings- und im Kleinkindalter
Epidemiologische und immunologische Basis der pädiatrischen Pneumokokkenimpfung
verfasst von:
Dr. med. Sabine Vygen-Bonnet, Johanna Schlaberg, Katrin Kremer-Flach, Delphine Perriat, Christian Bogdan
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 5/2024
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Zusammenfassung
Streptococcus pneumoniae verursacht verschiedene Erkrankungen im Kindesalter. Invasive Pneumokokkenerkrankungen („invasive pneumococcal disease“, IPD) sind selten. Sie betreffen vorwiegend Säuglinge und Kleinkinder und können schwere oder tödliche Verläufe nehmen. Pneumokokkenimpfstoffe stellen die wirksamste Form der Prävention dar.
Dieser Beitrag gibt eine Übersicht über die aktuelle epidemiologische Situation der IPD im Kindesalter in Deutschland, die zur Verfügung stehenden Impfstoffe und die immunologische Basis der pädiatrischen Pneumokokkenimpfung.
Ausgewertet wurden Daten der Erhebungseinheit für Seltene Pädiatrische Erkrankungen in Deutschland (ESPED) zu IPD bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren. Darüber hinaus sind publizierte Daten zu Serotypenverteilung, Sicherheit und Wirksamkeit von Pneumokokkenkonjugatimpfstoffen (PCV) sowie Impfquoten in Deutschland dargestellt. Es werden die Pneumokokkenimmunabwehr und die Wirkweise von Konjugatimpfstoffen erklärt sowie die aktuelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) und Aspekte ihrer Umsetzung erläutert.
Da die Hauptkrankheitslast der IPD im Kleinkindalter liegt, empfiehlt die STIKO für alle Säuglinge sowie für Kinder und Jugendliche mit bestimmten Grunderkrankungen eine frühzeitige Pneumokokkenimpfung. Trotzdem sind in Deutschland bis zum 2. Geburtstag aktuell ca. 25 % aller Kinder nicht oder nicht vollständig gegen Pneumokokken geimpft.